Der wegen Vergewaltigung zu sieben Jahren Haft verurteilte ehemalige israelische Staatspräsident Mosche Katzav wird nicht frühzeitig aus der Haft entlassen. Das hat ein Gerichtsausschuss am Mittwoch beschlossen, wie die Onlinezeitung „Times of Israel“ berichtet. Katzav hatte einen Antrag auf Haftverkürzung wegen guter Führung gestellt, nachdem er zwei Drittel seiner Haftstrafe abgesessen hatte.
In der vergangenen Woche hatte der Bewährungsausschuss Katzavs Fall erneut gesichtet und den ehemaligen Staatschef angehört. Dieser habe, teils unter Tränen, erneut seine Unschuld beteuert, wie die „Times of Israel“ meldet. In einem Bericht des Ausschusses heißt es: „Vor uns steht ein Häftling, der die begangenen Verbrechen leugnet, der weiterhin seine Unschuld beteuert, trotz des Gerichtsurteils in der Angelegenheit, der weiterhin versucht, seine Unschuld zu beweisen, als ob es keinen Gerichtsprozess gegeben hätte.“ Katzav sehe sich selbst als Opfer. Er sei allein damit beschäftigt, welchen Preis er und seine Familie zahlen müssen und zeige keinerlei Reue oder Mitgefühl für die Opfer. Daher sei der Antrag auf Haftverkürzung abgelehnt worden. Katzavs Anwalt Zion Amir kündigt an, Rechtsmittel gegen die Entscheidung einzulegen.