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Keine Haftverkürzung für Mosche Katzav

JERUSALEM (inn) – Der frühere israelische Staatspräsident Mosche Katzav muss im Gefängnis bleiben. Ein Gericht hat seinen Antrag auf Haftverkürzung abgelehnt. Nun steht der 70-Jährige wegen Selbstmordgefährdung unter Beobachtung.
Mosche Katzav beteuert auch nach mehr als vier Jahren im Gefängnis seine Unschuld
Der wegen Vergewaltigung zu sieben Jahren Haft verurteilte ehemalige israelische Staatspräsident Mosche Katzav wird nicht frühzeitig aus der Haft entlassen. Das hat ein Gerichtsausschuss am Mittwoch beschlossen, wie die Onlinezeitung „Times of Israel“ berichtet. Katzav hatte einen Antrag auf Haftverkürzung wegen guter Führung gestellt, nachdem er zwei Drittel seiner Haftstrafe abgesessen hatte. In der vergangenen Woche hatte der Bewährungsausschuss Katzavs Fall erneut gesichtet und den ehemaligen Staatschef angehört. Dieser habe, teils unter Tränen, erneut seine Unschuld beteuert, wie die „Times of Israel“ meldet. In einem Bericht des Ausschusses heißt es: „Vor uns steht ein Häftling, der die begangenen Verbrechen leugnet, der weiterhin seine Unschuld beteuert, trotz des Gerichtsurteils in der Angelegenheit, der weiterhin versucht, seine Unschuld zu beweisen, als ob es keinen Gerichtsprozess gegeben hätte.“ Katzav sehe sich selbst als Opfer. Er sei allein damit beschäftigt, welchen Preis er und seine Familie zahlen müssen und zeige keinerlei Reue oder Mitgefühl für die Opfer. Daher sei der Antrag auf Haftverkürzung abgelehnt worden. Katzavs Anwalt Zion Amir kündigt an, Rechtsmittel gegen die Entscheidung einzulegen.

Sorge um psychische Verfassung

Die Ablehnung wurde von zahlreichen Knessetvertretern und Organisationen zum Schutz von Opfern begrüßt. Die Abgeordnete Aida Tuma Sliman des arabischen Bündnisses „Vereinigte Liste“ erklärte: „Das ist eine klare Botschaft an die Gesellschaft, dass das Rechtssystem auf keiner Ebene Missachtung von Verbrechen gegen Frauen toleriert, auch dann nicht, wenn der Täter ein hochrangiger Vertreter des öffentlichen Lebens ist.“ Die Politikerin ist Vorsitzende des Knessetausschusses für Frauen und Gleichberechtigung. Die israelische Gefängnisbehörde ist nach der Entscheidung besorgt um die psychische Verfassung des Gefangenen. Sie ordnete wegen Selbstmordgefährdung eine Rund-um-die-Uhr-Bewachung Katzavs an. Mosche Katzav sitzt seit Dezember 2011 eine siebenjährige Haftstrafe wegen Vergewaltigung und sexueller Belästigung in einem Gefängnis in Ramle ab. In sechs Monaten hat er erneut das Recht, eine Verkürzung der Haftzeit zu beantragen. (dn)

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