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Keine Einigung zwischen PA und Hamas – Arafat schickt Verstärkung nach Gaza

GAZA (inn) – Die Machtkämpfe zwischen der palästinensischen Polizei und der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen dauern an. Jetzt schickt PLO-Chef Yasser Arafat Dutzende hochrangige Polizeibeamte der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) aus Judäa und Samaria in die Region – sie sollen ihre Kollegen bei den Verhandlungen mit der Terrorgruppe unterstützen.

Die meisten der Beamten hätten bereits Erfahrungen aus früheren Konflikten mit der Terrorgruppe. Sie sollen zudem den Aufbau des Sicherheitsapparates der PA im Gazastreifen neu strukturieren. Die Polizei wirft der Hamas vor, sie versuche, die Autorität der PA in Frage zu stellen.

Am Sonntag hatten Hamas-Mitglieder einen Polizeichef der PA entführt, gefoltert und mit mehr als 20 Schüssen ermordet. Danach war es zu blutigen Ausschreitungen zwischen der Gruppe und der Polizei gekommen. Die Terrorgruppe und Zivilisten hatten die Mörder geschützt und somit deren Festnahme durch die Polizei verhindert. Ein Großteil des Gazastreifens wird von der Hamas kontrolliert – in der Bevölkerung hat die Gruppe hohen Rückhalt. Bereits fünf Menschen wurden bei den Kämpfen zwischen Hamas und Polizei getötet. Die Familien der Getöteten kündigten inzwischen an, die Polizisten, die für den Tod ihrer Angehörigen verantwortlich sind, zu ermorden. Sie stellten nicht die traditionellen Trauerzelte auf – ein Zeichen dafür, daß sie Blutrache anstreben.

Der ermordete Polizeichef wurde am Donnerstag beigesetzt. Mehr als 20.000 Polizisten und bewaffnete Mitglieder von Arafats Fatah-Partei nahmen an Trauerzügen durch Gaza teil.

Seit Ausbruch der gewalttätigen Auseinandersetzungen verhandeln PA-Beamte und Fatah-Mitglieder mit der Hamas über ein Ende der Machtkämpfe. Eine Einigung wurde jedoch noch nicht erzielt. „Die Hamas muß die nationale palästinensische Einheit unterstützen und aufhören, Mörder zu schützen“, forderte Samir Mashhrawi (Fatah). Die Partei von Arafat betonte jedoch, daß die Hamas trotz der aktuellen Probleme weiterhin ihr politischer und militärischer Partner sei.

Wie PA-Beamte bekanntgaben, wollen sie bei zukünftigen Einsätzen gegen die Hamas nicht gegen deren hochrangige Führer vorgehen. Die PA wolle damit verhindern, daß sie von der Terrorgruppe beschuldigt wird, Hand in Hand mit Israel zusammenzuarbeiten und zu versuchen, die Struktur der Hamas zu zerschlagen.

Am Donnerstag teilte die Polizei zudem mit, daß die Gewalttaten aus der Bevölkerung gegen sie nachgelassen hätten. Nur noch vereinzelt würden Polizisten mit Steinen beworfen.

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