STUTTGART (epd) – Nach Antisemitismus-Vorwürfen wird die britische Dramatikerin Caryl Churchill nun doch nicht mit dem „Europäischen Dramatiker:innen Preis“ ausgezeichnet. Wie das Schauspiel Stuttgart am Dienstag bekannt gab, entschied sich die Jury nach erneuter Beratung, die ursprüngliche Preisträgerin nicht für ihr Gesamtwerk zu ehren und den Preis in diesem Jahr nicht zu vergeben. Churchill werden ein Engagement in der anti-israelischen Boykott-Bewegung BDS und antisemitische Stereotype in ihren Werken vorgeworfen.
Zuvor hatte Volker Beck, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, in „Stuttgarter Zeitung“ und „Stuttgarter Nachrichten“ den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) aufgefordert, die Schirmherrschaft für den Europäischen Dramatikerpreis zurückzugeben. Als Hintergrund wurden Recherchen eines Journalisten-Netzwerkes in Nordrhein-Westfalen genannt, das Churchills Engagement in der internationalen BDS-Bewegung und Antisemitismus in ihren Dramen moniert.
Kunstministerin betont Deutschlands besondere Verantwortung
Die vom Schauspiel Stuttgart eingesetzte Jury räumte ein, dass Churchills Stück „Seven Jewish Children“ (Sieben jüdische Kinder) antisemitisch wirken könne. Die Jury habe „zu ihrem großen Bedauern“ von der Preisvergabe abgesehen. Die Landesregierung schloss sich der Jury an. Kunstministerin Petra Olschowski (Grüne) sagte laut Mitteilung: „Wir tragen in Deutschland eine besondere historische Verantwortung. Deshalb positionieren wir uns als Land klar gegen jegliche Form von Antisemitismus. Das ist für uns nicht verhandelbar.“
Ein mit staatlichen Mitteln geförderter Preis könne unter den gegebenen Umständen nicht verliehen werden. „Wichtig ist mir, dass die Jury umgehend reagiert hat und sich klar positioniert“, sagte Olschowski weiter.
Der mit 75.000 Euro dotierte und vom Kunstministerium Baden-Württemberg geförderte Preis sollte ursprünglich am 20. November im Schauspielhaus an die 84-jährige Schriftstellerin überreicht werden.
Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski bedauerte den Vorgang und sagte: „Das Schauspiel Stuttgart kann die Entscheidung der Jury nachvollziehen und unterstützt sie.“ Das Schauspiel will nach eigener Aussage noch Gespräche über die Verwendung des Preisgeldes führen.
22 Antworten
So ist das teils mit Kulturellen.😱🥶
Rückfall 1938. Aber das wollen sie nicht hören.
Die gleiche Frage wie immer bei den Vorfällen. Warum kann man nicht vorher recherchieren, welch Gesinnung diese Preisträger haben?
Ach Christin,
eine Unterschrift an der falschen Stelle und eine Interpretationsmöglickeit (es wird nicht erwähnt, in welchem Zusammenhang des BDS sie unterschrieben hat und zu ihrem Stück steht explizit: KÖNNTE antisemitisch ausgelegt werden) reichen also schon für die Gesinnungspolizei?
Ich mag dieses Wort *Gesinnung* übrigens nicht – es erinnert an zwei deutsche Diktaturen.
LG
Agnes
Dr. Meron Mendel schreibt in der TAZ
„In der BDS Kritik ist jede Differenzierung abhanden gekommen. Sie übernimmt die Exzesse der BDS selbst: Kontakt- u.Sprechverbote, symbolisches Abgrenzungsgebaren u. das Inkaufnehmen Kollateralschäden um der ideologischen Reinheit Willen“
Sehe ich wie du.
Mit dem Vorher klappt es nicht. Es summiert sich langsam mit Nicht- Überprüfungen vorab.
Die Israel-Lobby hat wieder mal zugeschlagen und die rückgratlosen Jurymitglieder sind sofort umgefallen. Israelkritik und BDS-Nähe werden als Antisemitismus diskreditiert und mundtot gemacht. So erzeugt man Wut gegen die Israel-Lobby!
Stimmt, aber leider führt die Wut gegen die Israel-Lobby auch zu einer nachhaltigen Schwächung des Kampfes gegen den wirklichen Antisemitismus, denn man fühlt sich unweigerlich an der Seite der Falschen. Wer die richtigen Lehren aus dem Dritten Reich zieht, sieht eben nicht weg, wenn Nachfahren der Opfer zu Tätern werden.
Richtig. Man muss alles sagen dürfen und alles fordern dürfen. Auch Siedler sind selber schuld, wenn sie getötet werden und bombardiert endlich zielgenau Tel Aviv. Zynismus Ende.
Nein Christin, das ist kein Zynismus, das ist einfach eine Verdrehung der Tatsachen. Siedler wissen genau, was sie tun, wissen genau, dass sie sich Land aneignen, das ihnen nicht gehört. Was natürlich nicht heißt, dass sie damit den Tod verdient hätten. Wer „verdient“ in so einem verfahrenen Konflikt schon den Tod? Jitzchak Rabin zum Beispiel am allerwenigsten, nur mal so am Rande erwähnt. Hat nur leider nicht dazu geführt, dass die rechten Nationalisten in Israel nie wieder gewählt worden wären. Ganz im Gegenteil, wie man gerade wieder mal sieht. Und Tel Aviv ist nicht zielgenau bombardiert worden, Gaza Stadt aber schon. Nur „zielgenau“ wurden dabei regelmäßig viele Zivilisten getötet. Die leben schon so lange im Elend, ein Elend, das man in Tel Aviv jedenfalls nicht kennt. Und sie haben den Tod nun ganz bestimmt nicht verdient. Richtigstellung der Tatsachen Ende.
Tatsachen?
Über das WJL muss verhandelt werden? Und was wurde verhandelt? Richtig, die Freilassung von Judenmördern -sprich Terroristen. Manche Zeitgenossen sagen auch Freiheitskämpfer. Schöne Freiheitskämpfer, dies sich hinter Kinder verstecke. Feiglinge.
Erklärt auch die dort lebenden Siedler.
Sie wissen schon, was Rabin in seiner letzten Rede in der Knesset sagte? Er hatte die Nase voll von Arafat, der das Land mit Terror überzog.
Ne, Tel Aviv ist nicht bombardiert worden, aber aus dem Gazasteifen wurden tausende Raketen abgefeuert. Dass nicht mehr Schaden erzeugt wurde, liegt an der Tatsache, dass Israel seine Bevölkerung schützt. Wie wäre es, keine Raketen auf Israel abzufeuern? Schon mal drüber nachgedacht, dass dies die Opfer verhindern würde – auf beiden Seiten. Aber tote Palästinenser sind ja für die Israel-muss-weg Apologeten so wichtig. Da kann man richtig hetzen damit.
ja, Israel antwortet zielgenau. Nämlich dahin, woher die Raketen kamen und sie informiert die Bevölkerung vorher. Macht das auch die Hamas? Beweisen Sie es.
Das Elend im Gazastreifen müsste es nicht geben, wenn die Hamas sich um den Aufbau kümmern würde und ihre Bevölkerung, anstatt alles Geld dazu zu verwenden, sich aufzurüsten, um wieder Krieg spielen zu können. Nicht zu vergessen die Luxusvillen von Hanije und Konsorten.
Was das zielgenau Tel Aviv bombardieren angeht: Diese Forderung wurde hier auf dieser Seite gepostet. Von einem Zeitgenossen, der außer Verdrehungen und Hetze nichts fertigbringt.
Denken Sie nochmals über ihre gefärbten „Fakten“ nach.
Leider sehe ich nur eine Folge von wütenden Anwürfen und eben keine Fakten. Ich habe das Bombadieren von Tel Aviv ganz bestimmt nicht gefordert! So kann man sich nicht austauschen, wenn jemand so fest entschlossen ist, alles nur einseitig zu sehen. Übrigens geht es in Caryl Churchills Stück „Seven Jewish Children“ genau darum: Wie man so wird wie Sie, auch noch in der nächsten Generation. All das ändert nämlich nichts daran, dass wer ehrlich nach Frieden sucht, ihn nicht im Elend und Verderben seiner Nachbarn finden wird. Und bevor Sie wieder so locker Terroristen nur bei den Palästinensern suchen: Beschäftigen Sie sich mal mit dem King David Hotel im Jahr 1946 und den Terroristen, die diesen Anschlag verübt haben. Und welche Rolle sie später im Staat Israel gespielt haben, gerne auch.
@ Naujoks
Ne, Sie haben es in der Tat nicht gefordert. Aber ein anderer. Diese Forderung ist braune Gesinnung. Schande über solche Zeitgenossen.
Richtig, den Anschlag auf das King David hat es gegeben. Es hat aber auch eine Warnung gegeben, die nicht weitergeben wurde im Hotel. Und ja Begin war später Ministerpräsident. Aber er hat keinen Terror mehr ausgeübt. Im Gegensatz zu Arafat, der bis zu seinem Tod Terror ausübte, befehligte, bezahlte.
Sie wollen Fakten? Dann beantworten Sie SICH mal folgende Fragen:
Seit wann vor 1948 bestand ein eigenständiger Staat Palästina?
Welche Staatsform, Währung usw hatte er?
Warum lehnte die arabische Seite die Resolution 181 ab?
Warum überfielen 6 arabische Staaten in der Nacht der Staatsgründung Israels diesen Staat.
Warum annektierte Jordanien zwischen 1049 und 1967 das WJL und verhinderte die Staatsgründung Palästina?
Warum verweigerte die Arabische Liga die Verhandlungen nach 1967?
Warum verweigerte die UNRWA die Ansiedlung von Palästinensern im WJL und bedrohte sie damit, dass sie dann keine Zahlungen mehr erhalten?
Warum ist die PA bis heute nicht bereit für das Land zu verhandeln?
Warum lehnte Arafat 98 % des WJL + Gebietstausch ab und rief stattdessen die 2. Intifada aus
(seine Frau hat dies bestätigt)
Warum klagen Hamasfunktionäre im arabischen Fernsehen, dass die Länder aus denen sie stammen, nichts für sie tun?
Was tun Sie eigentlich für die Palästinenser? Haben Sie eine Organisation, die Sie unterstützen? Wie fanden Sie, dass tausende ihren Job bei Soda Stream verloren, weil BDS es so wollte? Haben Sie da geholfen?
Ich würde das Geld Volker Beck geben.
Braucht der wirklich nicht, der wird für seinen Lobbyismus und seine zynischen Stellungnahmen bestimmt gut bezahlt. Nur die Grünen sollten sich überlegen, wen sie da in ihren Reihen haben.
Lustig ist es schon, wenn eine „Grüne“ sich „gegen jede Form von Antisemitismus“ positioniert und täglich tausende Antisemiten unkontrolliert ins Land läßt. Mehr Heuchelei geht ja nun wirklich nicht!
Und übrigens ist die AfD meines Erachtens nach die einzige Partei, die das abstellen will
Mit Rassismus gegen Antisemitismus, das ist mal eine wirklich hübsche Idee. Könnte von Ben Gvir stammen.
Es ist unfassbar, wie mache Zeitgenossen doch die Tatsachen verdrehen.
Seit Jahrzehnten wird durch die PA zu Terror erzogen: Kinderfernsehen, wo schon 10-jährige ihren Altersgenossen erzählen, dass sie unbedingt Märtyrer werden müssen. Da finden sich in Schulbüchern der 1. Klasse Mathe Aufgaben wie 1 toter Israeli und 1 toter Israeli ergeben wie viele tote Israeli? Da wird in Geographie erklärt, dass jede Stadt in Israel eigentlich Palästina ist, das von den Israelis gestohlen wurde
Da veranstaltet die Hamas Feriencamps, wo bereits vierjährigen beigebracht wird, wie man ein Messer in einen Israeli sticht.
Es gibt zwei Organisationen, von christlichen Arabern geleitet – einer davon war mal Terrorist bei Arafat – Scharfschütze, die Kinder und Jugendliche zu Nichthassenden erziehen. Das ist Arbeit in die Zukunft. Das ist Arbeit in die nächste Generation.
Christen aus Deutschland unterstützen beide Organisationen. Und genau diese brauchen unsere Hilfe.
„-..dass wer ehrlich nach Frieden sucht, ihn nicht im Elend und Verderben seiner Nachbarn finden wird“
Ein wundervoller Satz: wir haben in den letzten Jahrzehnten Terror ohne Ende erlebt. Da sprengten sich Selbstmordattentäter in Bussen, auf Märkten, in Supermärkten, in Parks in die Luft. Joschka Fischer fuhr gerade an einer Diskothek vorbei als ein Selbstmordattentäter sich in die Luft sprengt und es Dutzende Tote und Verletzte gab. Wie viel Leid und Elend gab es da?
Was glaubt eigentlich die PA, die Hamas? Dass Israel diese Morde einfach akzeptiert? Sich einfach ausrotten lässt. Wenn die PA verantwortlich handeln würde, hätten sie die Verhandlungsangebote der vergangenen Jahrzehnte angenommen. Aber man wollte ja nicht. Wo ist die Verantwortung für das eigene Volk? Wo sind die Arbeitsplätze? Die PA hat hunderte Milliarden von der Staatengemeinschaft bekommen. Wo sind sie? Die armen Palästinenser, die nicht mehr weiß wie sie ihre Familien ernähren sollen und aus Not ihr Haus an einen Israeli verkaufen wollten wurden von einem Btselem Mitglied gelinkt und den Schergen von Abbas übergeben. Tod und Zwangsarbeit war das Ergebnis.
Aber klar, die Gelder in die eigene Bevölkerung stecken, ist ja kontraproduktiv für die PA. Schließlich steht in der Charta der Fatah und der Hamas, dass das gesamte Land von den Juden befreit sein muss. Und dafür tut man alles, auch die nachkommenden Generationen vollkommen versauen. Mit Unterstützung derer, die aus einer kruden Ideologie heraus schreien: Weiter so. Das Blut der Palästinenser klebt an ihren Händen.
Ja, es ist richtig, dass es auch Angriffe von israelischer Seite gab, auch hier gab es Morde. Aber sie sind nicht staatlich gefördert. Es gibt kein Häftlingsgehalt für Mörder, es gibt auch eine Verstreckung der Mörder, sie werden den Behörden übergeben. Die ermitteln.
Ja, man fragt sich, warum handeln die Israelis so wie sie handeln. Ich habe ein Bespiel. Ich war in Bethlehem und fuhr mit dem Bus nach Jerusalem zurück. Wir waren ein paar Touristen, ansonsten nur Araber im Bus. Beim Checkpoint durften wir sitzen bleiben und die Pässe wurden kontrolliert, die Araber mussten aussteigen und beim Einsteigen wurden deren Pässe kontrolliert.
Das mag jetzt für machen Apartheid schreienden Zeitgenossen Wasser auf deren Mühle sein. Aber:die Kontrolle im Bus,im engen Gang ist eine Gefahr für den der kontrolliert. Mit Leichtigkeit hätte er von hinten abgestochen werden können.
Bei solchen Beispielen sieht man,dass es nicht nur Willkür ist, es ist der Schutz des eigenen Lebens.
In Deutschland sagt man, niemand muss ins Wasser springen und einen Ertrinkenden retten, wenn er selbst nicht schwimmen kann. Aber von einem Israeli erwartet man, dass er sich abschlachten lässt.
Es gab eine Zeit,da funktionierte das Zusammenleben. Das war bevor der,der den Nahen Osten destabilisiert hatte,ins Land kam. Den Libanon an den Rand der Vernichtung getrieben und dann das gleiche in Jordanien versucht – nennt sich schwarzer September. Tunesien blieb von dem Schicksal verschont,weil Arafat das Land vorher verlassen konnte. Dann versuchte er es mit Israel – und scheiterte. Auf Kosten seines Volkes.
Ich glaube nicht, dass ich Ihren Hass auf die palästinensischen Autoritäten stillen kann, ebenso wenig, wie man den Hass von Palästinensern auf israelische Regierungen wird stillen können, wenn diese mit dem Versprechen mehr Frieden für weniger oder gar kein Land herauszuholen, immer wieder Wahlen in Israel gewinnen. Trotzdem will ich Ihnen dann aber doch noch die Worte mitgeben, die Jitzchak Rabin wirklich gesagt hat, und zwar am 4. November 1995, ganz kurz bevor er von dem rechtsextremen israelischen Terroristen Jigal Amir feige erschossen wurde:
„Ich möchte gerne jedem Einzelnen von euch danken, der heute hierher gekommen ist, um für Frieden zu demonstrieren und gegen Gewalt. Diese Regierung, der ich gemeinsam mit meinem Freund Shimon Peres das Privileg habe vorzustehen, hat sich entschieden, dem Frieden eine Chance zu geben – einem Frieden, der die meisten Probleme Israels lösen wird. […] Der Weg des Friedens ist dem Weg des Krieges vorzuziehen. Ich sage euch dies als jemand, der 27 Jahre lang ein Mann des Militärs war.“
Es ist ein großes Unglück, dass die Reaktion des israelischen Staatsvolks darauf immer wieder eben nicht das kollektive Erschrecken über den Mord und der Zusammenschluss aller friedfertigen Kräfte gegen die Kriegstreiber im eigenen Staat war, sondern immer wieder die Wahl ausgerechnet derjenigen, die immer mehr Misstrauen und Unfrieden säten.
Ich muß sagen, dass ich mich immer mehr darüber freue, wie sich die Bewertung der unterschiedlichen Kommentare entwickelt hat. Vielleicht sollte die Hauptkräher mal darüber nachdenken, weshalb viele ihrer Kommentare von einer zunehmendenMehrheit der Nutzer abgelehnt wird.
Auf braun gefärbte Zustimmung verzichte ich gerne. Im übrigen hatten Sie mal 67 Unterstützer, wo sind die denn geblieben? Haben sie gemerkt, dass ihr Hauptkräher keine Fakten hat?