ROM (inn) – Als erstes israelisches Staatsoberhaupt hat Mosche Katzav am Donnerstag den Vatikan besucht – während seiner Audienz lud er Papst Benedikt XVI. nach Israel ein.
Präsident Katzav und der Papst sprachen unter anderem über den gegenwärtigen Antisemitismus in Europa. Zudem ging es um den Status und die Zukunft der christlichen heiligen Stätten in Israel. Das Treffen fand in der päpstlichen Bibliothek statt.
Als Geschenk überreichte Katzav dem katholischen Kirchenoberhaupt gerahmte Aufnahmen von Mosaiken aus einer byzantinischen Kirche, die vor kurzem im Gefängnis von Megiddo ausgegraben wurde. Sie gilt als das älteste christliche Gotteshaus in Israel. Der Papst gab dem Präsidenten eine signierte Ausfertigung der vatikanischen Erklärung „Nostra Aetate“ aus dem Jahr 1965. Sie hatte zu einem Durchbruch in den katholisch-jüdischen Beziehungen geführt.
Treffen mit Berlusconi
Bereits am Mittwoch hatte Katzav in Rom den italienischen Premierminister Silvio Berlusconi getroffen. Wie die „Jerusalem Post“ berichtet, sprachen die Politiker über den Rafah-Übergang zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. Am Dienstagmorgen hatten Israelis und Palästinenser eine Einigung über die personelle Besetzung des Grenzpostens erzielt. An der Kontrolle sollen auch europäische Vertreter beteiligt werden, die zum Teil aus Italien kommen.
„Natürlich wäre es uns lieber gewesen, dort eine israelische Präsenz zu haben, um Echtzeit-Informationen zu erhalten“, sagte Katzav. „Aber das ist der Kompromiss, den wir erreicht haben.“ Israel befürchte weiter, dass Waffen und Terroristen über Rafah in den Gazastreifen gelangen könnten. Doch er vertraue darauf, dass die israelischen Sicherheitskräfte auch mit den neuen Einschränkungen solchen Schmuggel verhindern könnten. Die Israelis werden Überwachungskameras an dem Grenzübergang aufstellen.