BE’ER SCHEVA (inn) – Tausende Beduinen und Juden haben am Freitag das erste legale Kamelrennen der israelischen Geschichte bewundert. Zuschauer kamen dafür auch aus dem Norden in die Wüste Negev. Es gab zwei Distanzen – eine für ausgewachsene und eine für jüngere Kamele.
Der Beduinenscheich Mohammad Abudal al-Walidi wertete die Veranstaltung im Regionalrat Ramat Negev als Beitrag zur Koexistenz: „Dieses Wettrennen war wichtig für die beduinische und für die jüdische Gesellschaft“, sagte er der Zeitung „Yediot Aharonot“. „Es ist wichtig, dass alle Staaten um uns herum sehen, was wir geschafft haben. Ich war lange nicht mehr so aufgeregt wie heute.“
Ausgewachsene Kamele mussten mit ihren Reitern 12 Kilometer zurücklegen, jüngere Tiere nur 6 Kilometer. Die drei jeweils Schnellsten der beiden Wettbewerbe erhielten einen Geldpreis: Umgerechnet knapp 3.000 Euro gingen an die Sieger, die Zweiten bekamen 2.450 Euro und die Dritten knapp 2.000 Euro.
Übertragung mit hebräischen und arabischen Kommentaren
Die Rennen wurden auf großen Leinwänden übertragen, dazu gab es hebräische und arabische Kommentare. Juden aus der zentralisraelischen Jesreel-Ebene sagten: „Wir sind gekommen, um die Zusammenarbeit zwischen der beduinischen und der jüdischen Gesellschaft im Negev zu sehen.“ Sie wollten dieses Miteinander auch bei ihnen zu Hause ausprobieren.
In den vergangenen Jahren hatten Kamelreiter immer wieder illegale Rennen veranstaltet. Diese gefährdeten sowohl die Tiere, weil dabei nicht für ihr Wohl gesorgt wird, als auch die allgemeine Bevölkerung und die Reiter selbst.
Symbol der Hoffnung
Der Regionalrat Ramat Negev organisierte das offizielle Rennen gemeinsam mit vier Ministerien, darunter das für die Entwicklung von Negev und Galiläa. Auch die Polizei, die Beduinengemeinde im Negev und das Forum der Kamelreiter wirkten mit.
Ausrichter war Nawaf Nabari. Für den Beduinen ist die gemeinsame Veranstaltung ein Symbol der Hoffnung: „Wir sind zusammen und werden zusammenbleiben und zusammen leben – in Frieden.“ (eh)
6 Antworten
Hier wollen eben beide Seiten – ohne dem Andern zu sagen was er zu tun hat – gemeinsam arbeiten und leben. Was mit den Islamfanatikern und Terroristen der Hamas und Hezbollah undenkbar ist!
In einem Beitrag im Oktober d.J. war noch die Rede, dass Kamelrennen gegen das Tierschutzgesetz verstößt. Aber ja, wenn die Tiere nicht gequält werden und es offiziell erlaubt ist, warum nicht? Auch die Beduinen brauchen auch mal eine Erheiterung. Diese Tiere flössen mir Respekt ein. In Jordanien/Petra hab ich mal einem Kamel beim Trinken zugesehen. Es brauchte exakt 10 Min.um 10 Eimer leer zu trinken. 😱
Das erste offizielle Kamelrennen in Israel lockt viele Zuschauer an. Wir, meine Ehefrau und unser Gärtner Ernesto wäre gern dabei. Das Kamel, unser Lieblingstier.
sehr inspirierender Filmbeitrag
Es ist wichtig, dass Beduinen und Juden gemeinsame Aktionen machen, ohne dass ich das Kamelrennen beurteilen möchte.
Beide, Beduinen und Juden, sind Feinde des Terrors und Freunde des Lebens.
Eigentlich ein Antiaphartheitsbeleg in Israel. Übrigens, den jüdischen Besuchern machte es auch großen Spaß, wie man sieht, super Sache.