Augenzeugen sprechen von den heftigsten Kämpfen zwischen den Sicherheitskräften und bewaffneten Banden seit Jahren. Mindestens drei Polizisten wurden dabei verletzt. An zahlreichen Fahrzeugen entstand Sachschaden. Bewaffnete Kriminelle hätten die Hauptzufahrtsstraße nach Balata gesperrt, Schulen in dem Ort blieben geschlossen, wie die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“ meldet.
Die Sicherheitskräfte wollten in Balata mehrere gesuchte Verbrecher festnehmen. Sie durchsuchten zudem Häuser nach illegalen Waffen und Drogen. Gleich zu Beginn der Razzia seien sie von kriminellen Palästinensern unter Beschuss genommen worden.
Der Gouverneur von Nablus, Akram Radschub, teilte bei einem Treffen mit Führungspersönlichkeiten in der Region mit, die Razzia sei erst angeordnet worden, nachdem alle „ruhigen“ Maßnahmen gescheitert waren. Der Einsatz richte sich gegen Kriminelle und Drogendealer, die Privatpersonen und palästinensische Organisationen attackierten. Die Razzia sei nicht nur auf Nablus beschränkt. In der Region liefen weitere Sicherheitsmaßnahmen, „ohne das Leben der Menschen negativ zu beeinflussen“.
Balata gilt als Brutstätte für Aktivitäten gegen die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) und gegen die israelische Armee. Die Arbeitslosenquote in der Ortschaft liegt laut den Vereinten Nationen bei 25 Prozent.