DOHA (inn) – Israel nimmt mit zwei Mannschaften an den Handball-Schulweltmeisterschaften in Katar teil: einem Jungen- und einem Mädchenteam. Dies stößt in den sozialen Medien auf Ärger. Bei der Eröffnungsfeier am Donnerstagabend wurde die israelische Flagge nicht gezeigt, wie der Internationale Schulsportverband (ISF) gemäß der Nachrichtenseite „Arutz Scheva“ mitteilte.
Ein Araber warf Katar auf Twitter vor, die Beziehungen mit Israel normalisieren zu wollen. „Ich fordere alle Eltern auf, ihre Kinder herauszunehmen und sie daran zu hindern, sich an dieser Normalisierung der Beziehungen zu beteiligen“, zitiert die Onlinezeitung „Times of Israel“ aus dem Tweet. „Jetzt ist die Zeit, mit unseren Kindern über Palästina zu sprechen.“ Ein anderer Nutzer bezeichnete das Turnier als „die Anerkennung eines Besatzers“. Ob die kritischen Bemerkungen wirklich aus Katar kommen, ist indes nicht nachprüfbar.
Vor dem Handballwettbewerb listete eine lokale katarische Zeitung jedes Teilnehmerland auf. Israel fehlte allerdings in dieser Aufzählung.
Protest bereits bei früheren Turnieren mit israelischer Beteiligung
Es ist nicht das erste Mal, dass sich israelische Athleten in Katar aufhalten. Anfang des Jahres nahm Tennisspieler Dudi Sela an den Offenen Katarischen Tennismeisterschaften teil. In den sozialen Medien wurde der katarische Tennisverband daraufhin aufgefordert, sich dafür zu entschuldigen.
Bereits 2016 waren die beiden Volleyballer Ariel Hilma und Sean Faiga bei einem Turnier in Doha. Damals forderte ein User das Flughafenpersonal auf, die Pässe der Israelis nicht abzustempeln.
Medienmanager: Wer sich qualifiziert, darf teilnehmen
Die ISF-Schulweltmeisterschaften im Handball finden alle zwei Jahre statt. Daran nehmen Schüler zwischen 15 und 18 Jahren teil. Das diesjährige Turnier endet am 1. März. Ein katarischer Medienmanager, der anonym bleiben wollte, äußerte laut „Times of Israel“ zur Anwesenheit der israelischen Handballer: „Diese Mannschaften haben sich für die Teilnahme qualifiziert.“ Dieselbe Regel werde für die Fußball-WM 2022 in Katar gelten. „Dies ist ein weltweites Turnier“, ergänzte der Funktionär.
Von: eh