Bereits fünf Jahre vor der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem Staat Israel und der Bundesrepublik Deutschland hatten Bürger aus Tel Aviv und Köln auf der Basis von Verständigung und Annäherung das Zusammentreffen von Jugendlichen aus beiden Ländern arrangiert. Seit 1979 besteht zudem die Städtepartnerschaft zwischen Köln und Tel Aviv-Jaffa.
Der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters bezeichnete in seiner Rede die Initiatoren der ersten Jugendbegegnung im Jahr 1960 als „Pioniere des deutsch-israelischen Jugendaustauschs“. Die Kontakte seien damals unter schwierigsten Bedingungen aufgebaut worden und hätten geholfen, eine Mauer der Ressentiments zu durchbrechen. Zugleich richtete Roters laut einer Mitteilung der israelischen Botschaft einen Appell an die Zuhörer: „So selbstverständlich solche Begegnungen geworden sind, so sehr sind sie nach wie vor durch die Schoah und die Gräueltaten des Naziregimes geprägt. Es ist Aufgabe jeder neuen Generation, diese nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Bei Geschichtsvergessenheit und Antisemitismus kann und darf es nur heißen: Null Toleranz!“
Asaf Zamir, stellvertretender Bürgermeister von Tel Aviv-Jaffa, betonte in seiner Ansprache, das Jugendaustauschprogramm sei ein „pädagogisches Werkzeug, um die Freundschaft und das gegenseitige Verständnis zwischen den nächsten Generationen von Nationen und Gesellschaften zu fördern“. Er lobte die Kontinuität des Austauschs, denn „trotz Schwierigkeiten und obwohl sich die Zeiten, Menschen und Geschehnisse geändert haben, hat das Projekt nie geendet“.
Einig zeigten sich alle Redner in der Auffassung, dass die persönliche Begegnung der Menschen einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung der Beziehungen geleistet habe und noch immer leistet. „Der Aufenthalt im anderen Land und das Erfassen der Lebensrealität der Partner sind unschätzbare Erfahrungen und erweitern den Blick. Je besser sich Israelis und Deutsche im Lauf der Zeit kennen gelernt haben, desto deutlicher wurde ihnen, dass sie weit mehr gemeinsam haben als dass Gegensätze sie trennen. Ein wesentlicher Faktor ist dabei der Jugendaustausch. Er kann als eine tragende Säule unserer Beziehungen bezeichnet werden“, hieß es im Grußwort des israelischen Botschafters, Yoram Ben-Ze´ev.