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Jüdisches Leben in Syrien zur Zeit Jesu

APAMEA (inn) – In den syrischen Städten Palmyra und Apamea lebten in der Zeit, als der Jerusalemer Tempel noch stand, Juden. Auch Synagogen gab es dort. Den Beweis dafür liefert ein steinerner Knochenkasten, ein sogenanntes Ossuar.
Die antike Stätte Apamea wurde im syrischen Bürgerkrieg zerstört.

Die Inschrift auf dem Kasten wurde von André Lemaire entziffert, einem international anerkannten Experten für alte semitische Sprachen. “Kasten (Ossuar) der Mutter, Tochter von Samuel dem Priester, Diener (Hasan) der Gemeinde von Apamea und Mutter von Hananah, Sohn des Isaak, dem Priester, dem Diener der Gemeinde von Palmyra.”

Das Ossuar wurde in der Privatsammlung des israelischen Antiquitätenhändlers Oded Golan „gefunden“. Golan gelangte zu großer Berühmtheit wegen eines mutmaßlich gefälschten Ossuars mit dem eingeritzten Namen des Bruders von Jesus. Ein Gericht hatte ihn zwar vom Verdacht der Fälschung freigesprochen. Doch das Urteil bedeutete keine einwandfreie Bestätigung der Echtheit der Inschrift mit dem Namen des Herrenbruders.

Den Fund dieses zweiten Ossuars hat die „Biblical Archaeology Review“ veröffentlicht, dies ist vor allem für die wissenschaftliche Welt von Bedeutung. Da diese „Entdeckung” keinen direkten Bezug zu Jesus hat, bietet sie gleichwohl einen Hinweis auf jüdische Existenz in der Diaspora, außerhalb der römischen Provinz Judäa, die erst unter Kaiser Hadrian, nach der Zerstörung des Tempels von Jerusalem, den Namen “Palästina” erhielt.

In einer Fußnote verpasste Autor Herschel Schanks seinem Bericht einen aktuellen Bezug: Apamea sei im Rahmen des syrischen Bürgerkriegs zerbombt worden. Im Baals-Tempel in den Ruinen von Palmyra, einst eine der wichtigsten Touristenattraktionen Syriens, seien Waffen eingelagert worden.

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