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Jüdischer Attentäter erhält dreifache lebenslange Haftstrafe

Wegen dreifachen Mordes wird ein jüdischer Terrorist zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Für die palästinensische Opferfamilie ist dies allerdings kein Trost.
Drei Mitglieder der Familie Dawabscha kamen durch den Brandanschlag ums Leben, das Haus wurde zerstört

LOD (inn) – Das Bezirksgericht Lod hat den jüdischen Terroristen Amiram Ben-Uliel zu einer dreifachen lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Er hatte vor fünf Jahren einen Brandanschlag auf das Wohnhaus einer palästinensischen Familie verübt. Dabei starben die Eltern Sa’ad und Riham Dawabscha und der erst 18 Monate alte Ali. Sein fünfjähriger Bruder Ahmed wurde schwer verwundet.

Bei der Urteilsverkündung am Montag hieß es laut der Nachrichtenseite „Times of Israel“, der 26-jährige Israeli habe den Brandanschlag aus „einer extremen und rassistischen Ideologie heraus“ verübt. Er habe „keine Verantwortung für seine Taten übernommen“. Im Mai hatte ihn das Gericht wegen dreifachen Mordes und zweifacher Brandstiftung verurteilt. Freigesprochen wurde er hingegen von dem Vorwurf, Mitglied einer Terrorgruppe zu sein.

Zusätzlich 20 Jahre Haft

Ben-Uliel hat mehrmals gestanden, den Brandanschlag als Rache für das Schussattentat auf den israelischen Zivilisten Malachi Rosenfeld begangen zu haben. Er drang in die Ortschaft Duma bei Nablus ein und sprühte hebräische Graffiti an Wände. Dann warf er Brandsätze auf zwei Häuser. Das erste stand leer, im zweiten schlief die Familie Dawabscha. Im Jahr 2018 wies das Gericht mehrere Geständnisse des Israelis zurück, weil der Inlandsgeheimdienst Schabak sie mit Gewalt erzwungen habe.

Zu den drei lebenslangen Haftstrafen kommen noch 20 Jahre im Gefängnis hinzu. Ausschlaggebend sind hier Ahmeds Verwundungen und der Brandanschlag auf das leere Haus. Zudem muss er dem mittlerweile zehnjährigen Überlebenden und dem Besitzer des anderen Hauses umgerechnet je 63.000 Euro Entschädigung zahlen. Ahmed wurde nach dem Angriff in israelischen Krankenhäusern behandelt.

Die Taten hatte Ben-Uliel mit einem damals minderjährigen Komplizen geplant. Dieser kam jedoch nicht zur vereinbarten Zeit an den Treffpunkt. Dass er sich an den Anschlägen beteiligen wollte, hat er gestanden. Das Urteil gegen ihn soll am morgigen Mittwoch verkündet werden.

Ehefrau spricht von Ungerechtigkeit

Ehefrau Orian Ben-Uliel bezeichnete die Strafe gegen ihren Mann vor Journalisten als ungerecht: „Die Richter haben nicht nach Gerechtigkeit oder Wahrheit gesucht. Sie haben entschieden, meinen Mann um jeden Preis zu belasten.“ Der Strafverteidiger kündigte Berufung an.

Indes ist das Urteil für die Opferfamilie kein Trost. Denn keine Haftstrafe könne das Verbrechen sühnen. Großvater Hussein Dawabscha war bei der Urteilsverkündung zugegen. Er sagte auf einer Pressekonferenz, es habe ihm keine Freude gebracht. Das Urteil werde „meine Familie nicht zurückbringen“, zitiert ihn die Webseite des katarischen Senders „Al-Dschasira“. „Was wird die Entscheidung des Gerichts mir bringen? Was wird sie Ahmed bringen? Sie wird ihm nichts zurückgeben.“

Von: eh

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