RUHPOLDING (epd) – Im oberbayerischen Ruhpolding sind am Montag die ersten Makkabi-Winterspiele in Deutschland überhaupt und die ersten seit 86 Jahren wieder gestartet. Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sagte, die rund 400 jüdischen Athletinnen und Athleten knüpften damit „an ein Ereignis an, das vor 90 Jahren seinen Anfang genommen hat und dann dem Schicksal der Geschichte zum Opfer fiel“. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte, mit den jetzigen Winterspielen werde „die Tradition eines internationalen jüdischen Wintersportfestes nach 86 Jahren endlich wieder aufgenommen“.
Schuster sagte laut Redemanuskript, die Sportlerinnen und Sportler zeigten, „dass ein Funken, so schwach er noch glimmen mag, immer wieder ein neues Feuer entfachen kann“. Diese Erkenntnis und diese Fähigkeit seien „für jüdisches Leben überall auf der Welt und gerade hier in Deutschland von unbeschreiblichem Wert“. Er sei „wahrlich stolz“, dass im oberbayerischen Ruhpolding nun an diese lang zurückreichende Initiative angeknüpft wird. Er habe die Hoffnung, dass der Funke von den ersten Makkabi Winter-Games Deutschland vielleicht sogar auf die internationale Makkabi-Bewegung überspringe, ergänzte der Zentralrats-Präsident.
Faeser: Jüdisches Leben in Deutschland sichtbarer machen
Die auch für den Sport zuständige Bundesinnenministerin Faeser hatte sich zuvor über den Beginn der ersten Winterspiele des jüdischen Sportvereins Makkabi erfreut gezeigt: „Dass die Makkabi-Winterspiele als ein Fest jüdischen Lebens und jüdischer Identität in Deutschland stattfinden, freut mich ganz besonders.“ Die Regierung fördere die Wettbewerbe, um durch den Sport „jüdisches Leben in Deutschland und der Welt sichtbarer zu machen“. Man setze an der Seite von Jüdinnen und Juden ein Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus: „Allen teilnehmenden Athletinnen und Athleten: ein herzliches Willkommen und erfolgreiche Wettkämpfe.“
Vom 2. bis 9. Januar bestreiten rund 400 jüdische Sportler aus 20 Ländern und fünf Kontinenten die Wettbewerbe. Auch israelische Athleten nehmen teil. Zu den Disziplinen gehörten Ski Alpin, Skilanglauf, Snowboard, Eiskunstlauf, Snow-Volleyball und Eisstockschießen. Die jüdische Sportbewegung wurde vor über 100 Jahren gegründet.
Zentralrats-Präsident Schuster sagte, die ersten großen jüdischen Winterspiele hätten 1933 in Polen stattgefunden, zudem würden noch Winterspiele auf das Jahr 1936 in der damaligen Tschechoslowakei datiert: „Dann erst mal lange nichts, bis heute“, fügte Schuster bei der Eröffnungsfeier am Montag hinzu.
Neben Schuster war bei der Eröffnungsfeier auch Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München, zugegen. Offizieller Botschafter der ersten Makkabi Winter-Games ist der ehemalige Skirennläufer Felix Neureuther.
5 Antworten
WOW. Ich wünsche dieser Veranstaltung Gottes Reichen Segen. Und hoffentlich kommen darüber auch Berichte in den Nachrichten bzw. Tageszeitungen.
Gottes Segen zeigt sich in Ruhpolding von seiner besten Seite in Form von Kunstschnee in der grünen Umgebung. Ob das Bundesinnenministerium auch die Kosten für das israelische Team übernommen hat? Würde mich nicht wundern.
Wäre zumindest wäre das Geld besser angelegt als in Häftlingsgehälter und Märtyerrenten. Oder ist Judenmord unterstützungswürdiger, Herr Luley?
Nach Religionen getrennte Sportveranstaltungen sind wirklich eine Klasse Idee.
Gibt es schon lange. Die Hamas nennt ihre Sommercamps. Ironie off