Die Einwandererorganisation „Jewish Agency“ hat in den vergangenen Tagen eine kleine Gruppe Juden aus dem Jemen nach Israel gebracht. 17 Juden konnten nach einem Jahr Vorbereitungszeit in geheimer Mission nach Israel ausgeflogen werden. Zusätzlich sind zwei weitere Juden in der vergangenen Woche heimlich aus dem Jemen ausgereist, wie die Jewish Agency am Montag mitteilte. Das US-Außenministerium hatte bei den Aktionen geholfen.
Von den neu eingewanderten Juden stammen 14 aus der Stadt Raida. Darunter ist der Rabbiner der Gemeinde. Dieser hat eine Torah-Rolle mitgebracht, deren Alter auf 500 bis 600 Jahre geschätzt wird. Eine fünfköpfige Familie kommt aus der Hauptstadt Sanaa.
In den vergangenen Jahren hat die Jewish Agency etwa 200 Juden heimlich aus dem Jemen nach Israel gebracht, teilt die Einwanderungsbehörde laut der Onlinezeitung „Times of Israel“ mit. Nun verbleiben in dem arabischen Land noch schätzungsweise 50 Juden. Die meisten von ihnen leben in Sanaa in einem geschützten Bereich nahe der amerikanischen Botschaft. Trotz des seit einem Jahr andauernden Bürgerkrieges im Jemen wollen sie das Land nicht verlassen.
Im Rahmen der Operation „Fliegender Teppich“ hat die Jewish Agency seit 1949 rund 50.000 Juden aus dem Jemen nach Israel gebracht. Der Vorsitzende der Organisation, Natan Scharansky, sagte über den jüngsten Einsatz: „Heute bringen wir diese historische Mission zu Ende. Dieses Kapitel in der Geschichte einer der ältesten jüdischen Gemeinden der Welt wird abgeschlossen, aber der einzigartige 2.000 Jahre alte Beitrag des jemenitischen Judentums für das jüdische Volk wird im Staat Israel weiterleben.“ (dn)