Das Laubhüttenfest (Sukkot) beginnt am 15. Tag des Monats Tischrei, also zwei Wochen nach dem Neujahrsfest Rosch HaSchanah. Es erinnert daran, dass das Volk Israel während der Wüstenwanderung nach dem Auszug aus Ägypten laut Bibel 40 Jahre lang in Zelten lebte. Deshalb verbringen Juden eine Woche lang möglichst viel Zeit in Hütten, die sie dafür errichten und phantasievoll dekorieren. Das diesjährige Fest hat am Sonntagabend begonnen.
In der Bibel heißt es dazu unter Verwendung einer alten Zählweise der Monate: „Am fünfzehnten Tage dieses siebenten Monats ist das Laubhüttenfest für den HERRN, sieben Tage lang. Am ersten Tage soll eine heilige Versammlung sein; keine Dienstarbeit sollt ihr tun. Sieben Tage sollt ihr dem HERRN Feueropfer darbringen. Am achten Tage sollt ihr wieder eine heilige Versammlung halten und sollt Feueropfer dem HERRN darbringen. Es ist eine Festversammlung; keine Dienstarbeit sollt ihr tun“ (3. Mose 23,34–36).
Ein wichtiger Brauch an Sukkot sind die „Vier Arten“: Jeder Mann sollte einen Palmzweig, drei Myrtenzweige und zwei Bachweidenzweige zu einem Feststrauß zusammenbinden. Als vierte Art kommt der Etrog, eine Zitrusfrucht, hinzu. Jeden Tag außer am Schabbat sprechen Juden einen Segen darüber: „Gelobt seist Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der uns geheiligt hat durch Seine Gebote und uns geboten hat, den Feststrauß zu nehmen!“
Die Sitte ist auf diese Bibelstelle zurückzuführen: „Ihr sollt am ersten Tage Früchte nehmen von schönen Bäumen, Palmwedel und Zweige von Laubbäumen und Bachweiden und sieben Tage fröhlich sein vor dem HERRN, eurem Gott, und sollt das Fest dem HERRN halten jährlich sieben Tage lang. Das soll eine ewige Ordnung sein bei euren Nachkommen, dass sie im siebenten Monat so feiern.“ So heißt es in 3. Mose 23,40–41 zum Laubhüttenfest.
Freude im Mittelpunkt
Sukkot folgt direkt auf die zehn „furchtgebietenden Tage“ der Buße, mit denen das jüdische Jahr beginnt – fünf Tage nach dem Großen Versöhnungstag Jom Kippur. Im Mittelpunkt steht die Freude. So heißt es etwa in 5. Mose 16,14: „Du sollst fröhlich sein an deinem Fest, du und dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, der Levit, der Fremdling, die Waise und die Witwe, die in deiner Stadt sind.“ Deshalb ist auch die Bezeichnung „Sman Simchateinu“ (Zeit unserer Freude) gebräuchlich. Die Verbindung zur Bußzeit zeigt, dass sich im Judentum Gottesfurcht und Freude ergänzen.
Sukkot ist auch ein Dankfest für die Obsternte und die Weinlese. Ein anderer Name lautet: „Fest des Einsammelns“. Dazu gebietet Gott in 3. Mose 23,39: „Am fünfzehnten Tage des siebenten Monats, wenn ihr die Früchte des Landes einbringt, sollt ihr ein Fest des HERRN halten sieben Tage lang. Am ersten Tage ist Ruhetag und am achten Tage ist auch Ruhetag.“
In der Zeit der beiden Jerusalemer Tempel war Sukkot nach Pessach und dem Wochenfest Schawuot das dritte große Wallfahrtsfest. Während der gesamten Festwoche fügen Juden das Hallel-Gebet, den großen Lobgesang, in das Morgengebet ein. In der Synagoge gibt es jeden Tag eine Prozession um das Rednerpult (Bima) mit dem Feststrauß und dem Etrog, am letzten Tag findet sie siebenmal statt.
Gebet um Regen beginnt
Eine weitere Bezeichnung für Sukkot lautet „Fest des Wassers“. Nach jüdischer Überlieferung entscheidet Gott am letzten Tag des Laubhüttenfestes endgültig über die Regenmenge für die kommende Regenzeit. Mit diesem Tag beginnen Juden, täglich um Regen zu beten. Den Sommer über bitten sie Gott entsprechend um Tau.
Bis zur Zerstörung des Zweiten Tempels wurde ein Wassergussopfer dargebracht. Diese Tradition greift Jesus auf, als er zum Laubhüttenfest den Jerusalemer Tempel besucht: „Aber am letzten, dem höchsten Tag des Festes, trat Jesus auf und rief: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen. Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn der Geist war noch nicht da; denn Jesus war noch nicht verherrlicht“ (Johannes 7,37–29).
Regeln für die Sukka
Wer eine Laubhütte baut, beachtet bestimmte Regeln: Sie muss mindestens drei Wände haben. Das Dach sollte aus Zweigen bestehen. In der Sukka soll mehr Schatten als Sonne sein, die Sterne müssen sichtbar sein. Viele Häuser in Israel haben versetzte Balkons, weil eine Sukka nicht unter einem Dach errichtet werden darf.
In kalten Gefilden reicht es aus, die Mahlzeiten in der Laubhütte einzunehmen – außer bei sehr ungemütlichem Wetter. Wer eine Reise unternimmt und keine Sukka zur Verfügung hat, ist von dieser Pflicht befreit. Frauen müssen nicht in der Laubhütte sitzen, dürfen aber ebenso wie Männer den entsprechenden Segensspruch sagen, wenn sie es tun: „Gelobt seist Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der uns durch Seine Gebote geheiligt und uns geboten hat, in der Laubhütte zu wohnen.“
Entsprechend der biblischen Weisung ist im jüdischen Staat Israel der erste Tag des Festes ein gesetzlicher Feiertag. Danach gibt es Halbfeiertage. Schüler haben Ferien, Läden sind kürzer geöffnet als an gewöhnlichen Werktagen. Am achten Tag – in diesem Jahr am 17. Oktober – ist das Abschlussfest Schemini Atzeret. In Israel fällt es mit Simchat Tora, dem Fest der Freude über die Tora, zusammen. Es ist ebenfalls ein staatlicher Feiertag. Juden in der Diaspora feiern Simchat Tora einen Tag nach Schemini Atzeret.
2 Antworten
Schalom Israel und preise den EWIGEN!!!
Die Sitte ist auf diese Bibelstelle zurückzuführen: „Ihr sollt am ersten Tage Früchte nehmen von schönen Bäumen, Palmwedel und Zweige von Laubbäumen und Bachweiden und sieben Tage fröhlich sein vor dem HERRN, eurem Gott, und sollt das Fest dem HERRN halten jährlich sieben Tage lang. Das soll eine ewige Ordnung sein bei euren Nachkommen, dass sie im siebenten Monat so feiern.“ So heißt es in 3. Mose 23,40–41 zum Laubhüttenfest.
Im 3. Mose 23,40-41 steht aber nicht, dass man eine der 4 Früchte, nämlich die Citrusfrucht von Calabrien /Italien importieren soll, wie dies das Israelnetz bereits 2016 mit dem genau gleichen Photo gemeldet hatte.
Ich sehe, dass in Israel auch nicht mehr alles koscher ist, was eigentlich koscher sein sollte. Und ich sehe, dass JAHWE dieses nicht von IHM eigenhändig, sondern von Menschenhand geschriebene Gesetz in seiner unendlichen Größe sehr großzügig zu behandeln imstande ist. Das heißt im Klartext , dass auch Juden ihrem großen JAHWE nicht immer Dinge unterjubeln sollten, die ER gar nicht veranlasst hat, zum Beispiel die von Calabrien / Italien importierten Citrusfrüchte als koscher für Sukkot zuzulassen. Man fasst es nicht. Ich liebe Israel, ich liebe es aber nicht, wie Israel mit seinem Gott gelegentlich umgeht.