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Journalist Ronzheimer vorübergehend von Unbekannten im Libanon festgehalten

Im Libanon wird ein deutscher Journalist vorübergehend festgenommen und verhört. Ein israelischer Staatsbürger wird ausgewiesen.
Von Israelnetz

BERLIN / BEIRUT (epd) – Der stellvertretende Chefredakteur der „Bild“-Zeitung, Paul Ronzheimer, ist nach eigenen Angaben am 28. September in Beirut von Unbekannten festgenommen und verhört worden. Das machte der Reporter aus Sicherheitsgründen nun nach seiner sicheren Ausreise öffentlich, wie es in einem Artikel in eigener Sache auf der Homepage der „Bild“-Zeitung (Mittwoch) heißt. „Bild“ gehört zum in Berlin ansässigen Axel Springer-Verlag.

Die Festnahme sei einen Tag nach der Tötung des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah geschehen, hieß es. Unbekannte Männer, vermutlich vom libanesischen Militär-Geheimdienst, hätten Ronzheimer und sein Team aus ihrem Hotelzimmer entführt. Die Journalisten seien verhört, ihnen seien Handschellen angelegt und die Augen verbunden worden.

Am späten Abend kam Ronzheimer wieder frei. Die deutsche Botschaft in Beirut hatte interveniert. „Dank der Kooperation libanesischer Behörden gelang eine rasche Freilassung“, hieß es. Der deutsche Journalist hatte vom Libanon aus unter anderem mit dem israelischen Sender „Kan“ gesprochen.

Nach der Festnahme berichtete Ronzheimer den Angaben zufolge mit seinem Team weiter aus Beirut über die Kampfhandlungen. Nach etwa einer Woche reiste er ab. Seine Möglichkeiten sind jedoch durch die Hisbollah eingeschränkt gewesen. Ronzheimer ist seit 2019 stellvertretender Chefredakteur der „Bild“-Zeitung und seit Mai 2023 das „markenübergreifende journalistische Gesicht für Axel Springer“ bei „Bild“, „Welt“ und „Politico“.

Israeli in Beirut festgenommen und ausgewiesen

Unterdessen wies der Libanon am Donnerstag einen israelischen Staatsbürger aus, der sich irgendwann in den vergangenen zwei Wochen als Journalist nach Beirut begeben hatte. Dies berichtet die Zeitung „Ha’aretz“. Der 42-jährige Joshua Tartakovsky ist in den USA geboren und hat auch einen britischen Pass.

Am Dienstag wurde er in der libanesischen Hauptstadt festgenommen, als Sicherheitsbehörden auf seinen israelischen Pass stießen. Zu seiner Ausweisung wurden keine näheren Informationen bekannt. Die Festnahme ereignete sich Medienberichten zufolge in der Hisbollah-Hochburg Dahije.

Der Name Tartakovsky wird mit der Wochenzeitung „Se Haderech“ in Verbindung gebracht, die ein Organ der Kommunistischen Partei Israels (Maki) ist. In diesem Jahr erschienen darin zwei Beiträge von ihm. Eine bei dem Blatt angesiedelte Quelle merkte an, er habe die Artikel geschickt, als er in den USA war. Keiner aus der Redaktion habe ihn getroffen.

Ein israelischer Offizieller ließ am Mittwoch verlauten, die Angelegenheit sei den Behörden bekannt und werde bearbeitet. Es sei nicht das erste Mal, dass israelische Bürger feindliches Staatsgebiet beträten – auch wenn es gesetzlich verboten sei und eine klare Gefahr für ihre Sicherheit darstelle. (epd/eh)

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9 Antworten

  1. Einer der Journalisten, die nicht einknicken. So was passt der Hamas, der Hisbollah und dem Mullahregime natürlich nicht. Er verwendet keine Täter-Opfer Umkehr. Und vor allem, er hat Hintergrundwissen.

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  2. Gut, dass Ronzheimer freigekommen ist.
    Nicht gut ist, dass er festgenommen wurde. Das zeigt, wieviel Macht die Hisbollah in ganz Libanon hat.
    Ich wünsche dem Journalisten Ronzheimer alles Gute !

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    1. Ein Grund mehr, dass Israel diesen Krieg gründlich und möglichst rasch gewinnt?! * SHALOM
      Psalm 56 ff.
      1 Ein güldenes Kleinod Davids, vorzusingen, nach der Weise »Die stumme Taube unter den Fremden«, als ihn die Philister in Gat ergriffen hatten. 2 Gott, sei mir gnädig, denn Menschen stellen mir nach; täglich bekämpfen und bedrängen sie mich. 3 Meine Feinde stellen mir täglich nach; denn viele kämpfen gegen mich voll Hochmut. 4 Wenn ich mich fürchte, so hoffe ich auf dich. 5 Ich will Gottes Wort rühmen; / auf Gott will ich hoffen und mich nicht fürchten. Was können mir Menschen tun? …ff.

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  3. Ronzheimer gehört zu den Journalisten, die ihren Beruf ernst nehmen. Er hat hervorragende Reportagen aus Israel publiziert, aus den Stätten des Massakers vom 7. Oktober, aus dem Norden und aus Tel Aviv. Er macht aus seiner Sympathie für Israel keinen Hehl, verzichtet aber darauf, seine Leser/Zuschauer zu bevormunden. Gut dass er die Entführung – denn das war es – heil überstanden hat.

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  4. Es gibt aufgrund dieser Begebenheit einen separaten Podcast mit Paul Ronzheimer, indem er die sehr wahrscheinlichen Hintergründe beleuchtet. Die Kurzfassung: Befragung und Festnahme durch den libanesischen Geheimdienst, im Auftrag der Hisbollah!
    Die Terroristen durchdringen wohl so ziemlich sämtliche Bereiche und geben den Ton an…

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  5. Ein Glück, dass Paul Ronzheimer wieder frei kam.
    Bei jedem Verbrechen analysieren Kriminologen die Motive.
    Welche Motive haben Terror-jihadisten um Menschen als Geiseln zu foltern? Geiselnahme ist ein Martyrium für die Geiseln und für ihre Angehörigen, Freunde und Liebsten. Jede einzelne Sekunde.
    Eines der Motive ist der Befehl:
    9 Vers 5, Zitat: „Kämpft gegen diejenigen, die nicht an Allah und nicht an den Jüngsten Tag glauben und nicht verbieten, was Allah und Sein Gesandter verboten haben, und nicht die Religion der Wahrheit befolgen – von denjenigen, denen die Schrift gegeben wurde –, bis sie den Tribut aus der Hand entrichten und gefügig sind!“ Zitat Ende
    Mit Foltern von Geiseln und Angehörigen wird versucht die Gefügigkeit (auch der israelischen Regierung) zu erreichen.
    Benjamin Netanyahu macht alles absolut richtig!
    Statt die erwünschte Gefügigkeit zu zeigen und gar Waffenstillstandsforderungen der Terror-hamas zu erfüllen, die geballte Gegenwehr!

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  6. Libanesische Regierung hat sich längst Hisbollah unterworfen. UNO, EU kapieren es nicht und zahlen dem lib. Präsidenten Abermillionen. Baerbock auch.

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