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Josua-Grab erneut entweiht

NABLUS (inn) - Das Grab des jüdischen Führers aus biblischer Zeit, Josua Ben Nun, ist ein weiteres Mal geschändet worden. Die heilige Stätte bei Nablus war zuvor von Arabern in mehreren Schritten fast völlig zerstört worden.

Nach jüdischer Tradition befinden sich in der palästinensischen Ortschaft Kifl Hares nahe der Autonomiestadt Nablus (Sichem) die Grabstätten von Josua und seinem Mitarbeiter Kaleb. Wenn israelische Zivilpersonen dort beten wollen, müssen sie bestimmte mit der Armee koordinierte Termine einhalten. In der Nacht zum Freitag kamen unter dem Schutz israelischer Soldaten Leiter von Talmudschulen, Rabbiner, Touristen und säkulare Israelis an das Grab. Anlass war der 10. Tag des jüdischen Monats Tewet, an dem für die Seelen derjenigen gebetet wird, deren Todestag nicht bekannt ist.

Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ meldet, entdeckten die Beter an den Wänden der Stätte Schmierereien in arabischer Sprache. Da hieß es unter anderem: „Wir schwören – wir werden dem Blut der Märtyrer treu bleiben“ oder „Wir sind Beschützer des nationalen Projektes“. Ein weiterer Hetzslogan lautete „Es gibt keine Versöhnung – sprich mit Deinem Feind nur durch Schüsse“. Unterzeichnet waren die Parolen mit den Worten „Die Fatah war hier“.

Der Regionalrat in Samaria und die Vereinigung „Schechem Echad“ (Ein Sichem) hatten die Gebetsversammlung organisiert. Der Vorsitzende des Regionalrates, Gerschon Mesika, reagierte verärgert auf die Entweihung der heiligen Stätte: „Nur Barbaren sind zu solch grausamen Taten in der Lage.“ Er fügte hinzu: „Wenn Juden auf diese Weise ein muslimisches Grab entweihten, würde die Welt stürmen und toben.“

Seit dem Sechs-Tage-Krieg ist die Grabstätte unter jüdischer Verwaltung. Am 10. Oktober 2000, dem Jom-Kippur-Fest, hatten Palästinenser versucht, das Josua-Grab zu zerstören. Daran wurden sie von der israelischen Armee gehindert. Im August 2003 wurde die Stätte angezündet, im März 2006 wurden Grabsteine entweiht. Unter anderem fanden die Israelis dort Abfall, Urin und gegen Juden gerichtete Schmierereien. Zudem priesen die Täter „die Märtyrer und die Hamas“. Die Palästinenser in Kifl Hares meinen, dass sich in den Gräbern von Josua, seinem Vater Nun und Kaleb die sterblichen Überreste von Muslimen befinden.

Josua Ben Nun war der Nachfolger von Mose, der die Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei geführt hatte. Unter seiner Leitung gelangten die Juden über den Jordan in das von Gott verheißene Land Kanaan. Unterstützt wurde er von Kaleb. Diese Ereignisse werden im biblischen Buch Josua geschildert. Von Josuas Tod heißt es in Richter 2,8 und 9: „Da starb Josua, der Sohn Nuns, der Knecht des Herrn, als er hundertundzehn Jahre alt war. Und sie begruben ihn im Gebiet seines Erbteils in Timnat-Heres auf dem Gebirge Ephraim, nördlich vom Berge Gaasch.“

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