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Josefsgrab: Armee stoppt rechtsgerichtete Aktivisten

NABLUS (inn) - Dutzende rechtsgerichtete Israelis haben sich in der Nacht zum Donnerstag auf den Weg zum Josefsgrab nach Nablus begeben, um die Stätte ohne Erlaubnis zu besuchen. Erst am Sonntag war dort der 25-jährige Ben Josef Livnat von palästinensischen Polizisten erschossen worden.

Die Gruppe hatte zuvor angekündigt, sie werde trotz des Vorfalls wieder versuchen, zu dem Grab zu gelangen. Die Israelis, viele davon Freunde von Livnat, umgingen die israelischen Kontrollposten in der Gegend und versuchten, durch die Felder nach Nablus zu gelangen. Dabei wurden sie von israelischen Sicherheitskräften verfolgt, mindestens 17 Juden wurden verhaftet.

Vor der Stadt Nablus kam es zu Zusammenstößen zwischen den rechtsgerichteten Aktivisten und der israelischen Grenzpolizei. Letzterer gelang es, die Gruppe zu zerstreuen und davon abzuhalten, ohne Genehmigung nach Nablus vorzudringen. Die Juden versuchten daraufhin, die Straße in die Autonomiestadt für palästinensische Fahrzeuge zu blockieren.

Die Aktivisten sind verärgert darüber, dass palästinensische Sicherheitskräfte die Kontrolle über das Josefsgrab haben. Sie fordern, dass Israel wieder die Hoheit darüber übernimmt. Jüdische Besucher dürfen die Stätte nur nach Absprache mit der israelischen Armee besuchen. Der getötete Ben Josef Livnat und weitere Israelis hatten versucht, ohne Genehmigung zu der Grabstätte zu gelangen. Die Aufforderung zum Anhalten und Warnschüsse der palästinensischen Polizisten hatten sie ignoriert. Daraufhin hatten die Sicherheitskräfte auf die Fahrzeuge der Juden geschossen.

Die von Israelis "Kever Josef" genannte Grabstätte wurde mehrmals von Palästinensern zerstört und schlussendlich zu einer Moschee umgebaut. Die palästinensische Polizei hatte nichts zum Schutz des Heiligtums unternommen. Rechtlich gesehen befindet sich die Grabstätte nach den Osloer Verträgen unter israelischer Hoheit. Um weitere Gewalt zu verhindern, hatte die israelische Regierung das Grab jedoch unter palästinensische Aufsicht gestellt. Seitdem dürfen Juden unter dem Schutz von Soldaten nur einmal im Monat das Grab besuchen.

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