Suche
Close this search box.

Jordanische Partei: „Merkel ermutigt Zionisten zu Verbrechen gegen Palästinenser“

AMMAN (inn) - Die größte politische Partei in Jordanien hat Bundeskanzlerin Angela Merkel wegen ihrer Solidaritätsbekundung für Israel kritisiert. Dadurch schaffe sie eine Feindschaft zwischen Deutschland und islamischen Ländern, hieß es aus der "Islamischen Aktionsfront" (IAF).

„Bisher gab es keinen Hinweis auf eine Feindschaft zwischen Deutschland und den Arabern“, teilte der ranghohe IAF-Vertreter Hikmat Rawaschdeh laut der Zeitung „Ha´aretz“ mit. „Aber Merkel involviert Deutschland jetzt in eine Feindschaft mit den arabischen und islamischen Völkern.“ Ihre Äußerungen würden die Zionisten ermutigen, „neue Verbrechen“ gegen das palästinensische Volk zu verüben.

„Es ist unlogisch, zu sehen, wie der deutsche Schuldkomplex gegenüber dem, was die Zionisten als angeblichen Holocaust bezeichnen, in einer ungerechten Voreingenommenheit gegenüber den Palästinensern Ausdruck findet“, so Rawaschdeh. Diese seien selbst „Ziel eines weiteren Holocaust geworden, so wie ein ranghoher israelischer Vertreter es kürzlich formulierte“. Damit bezog er sich auf den israelischen Vizeverteidigungsminister Matan Vilnai, der in einem Interview die palästinensische Hamas wegen der andauernden Raketenangriffe auf Israel vor einer „Schoah“ im Gazastreifen gewarnt hatte. Dieser hebräische Ausdruck wird zwar für den Holocaust verwendet, hat aber auch die allgemeine Bedeutung „Katastrophe“, was in den Übersetzungen des Zitats teilweise nicht berücksichtigt wurde.

Der Jordanier fügte hinzu: „Wenn die Deutschen eine Sünde gegen die Juden begangen haben, dann begehen sie jetzt ein großes Verbrechen, wenn sie die Vertreibung eines Volkes von seinem Land unterstützen und an seine Stelle Mörderbanden setzen.“ Merkel habe es versäumt, „die gefährlichen zionistischen Übertretungen und die hässliche Besatzung“ des Gazastreifens zu erwähnen. Dort waren bei der jüngsten israelischen Großoffensive etwa 130 Palästinenser getötet und ungefähr 300 verletzt worden.

„Was die deutsche Kanzlerin tut, wird als abscheuliche Aggression gegen die Rechte der unbewaffneten Palästinenser in die Geschichte eingehen“, fasste Rawaschdeh seine Kritik zusammen.

Merkel war am Sonntag mit einer großen Delegation in Israel eingetroffen. Anlass für den dreitägigen Besuch ist das 60-jährige Bestehen des jüdischen Staates. Am heutigen Dienstagnachmittag ist die Bundeskanzlerin eingeladen, vor der Knesset zu sprechen. Am Montag besuchte sie unter anderem die Jerusalemer Holocaustgedenkstätte Yad Vashem.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen