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Jordaniens König warnt vor neuem bewaffnetem Kampf

AMMAN (inn) - Jordaniens König Abdullah II. hat vor einem neuen bewaffneten Konflikt im Nahen Osten innerhalb der nächsten 18 Monate gewarnt, falls es weitere Verzögerungen im Friedensprozess gibt. Entsprechende Äußerungen machte der Monarch in einem am Montag veröffentlichten Interview der britischen Tageszeitung "The Times".

Wenn sich Israels Premierminister Benjamin Natanjahu am kommenden Montag mit US-Präsident Barack Obama trifft, werden „alle Augen nach Washington schauen“, so Abdullah II. „Sollte es keine klaren Signale und klaren Leitlinien für uns geben, dann wird das Gefühl entstehen, dass dies nur eine weitere amerikanische Regierung ist, die uns hängen lässt“, sagte der König weiter. Falls Israel eine Zweistaatenlösung weiter aufschiebe, oder es keine klare US-amerikanische Vision darüber gebe, was in diesem Jahr passieren sollte, werde die „enorme Glaubwürdigkeit“ Obamas in der arabischen Welt über Nacht verschwinden.

Sollte die Sprache im Mai dahingehen, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt für die Fortsetzung des Friedensprozesses sei, werde die Welt in einen weiteren Konflikt im Nahen Osten hineingezogen, warnte Abdullah II.

57-Staatenlösung

Der jordanische König sprach sich in dem Interview für die Umsetzung der Arabischen Friedensinitiative aus. „Wir sprechen hier nicht über Israelis und Palästinenser, die am Tisch sitzen, sondern über Israelis, die mit Palästinensern, Israelis, die mit Syrern und Israelis, die mit Libanesen zusammensitzen. Und über die arabische und muslimische Welt, die ansteht, um zur selben Zeit direkte Verhandlungen mit den Israelis zu eröffnen. Es ist also diese Arbeit, die in den nächsten Monaten getan werden muss, die eine regionale Antwort darauf hat – das ist keine Zweitstaatenlösung, es ist eine 57-Staatenlösung“, so Abdullah II.

Am heutigen Montag ist ein Treffen des Monarchen in Damaskus mit Syriens Präsident Baschar al-Assad geplant. Diesen will Abdullah II. davon überzeugen, sich an der Arabischen Initiative zu beteiligen. Der Friedensplan wurde im Jahr 2002 vom saudischen Kronprinzen Abdullah vorgeschlagen. Er sieht unter anderem vor, dass sich Israel zunächst bis auf die Grenzen vor dem Sechs-Tage-Krieg 1967 zurückzieht. Zudem fordert er einen Palästinenserstaat und eine gerechte Lösung für die palästinensischen Flüchtlinge. Im Gegenzug sollen arabische Staaten Israel in vollem Umfang diplomatisch anerkennen und die Sicherheit des Landes garantieren. Zudem sollen die Handelsbeziehungen zwischen Israel und arabischen Nachbarländern wieder aufgenommen werden.

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