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Jordanien: Muslimbrüder fordern Fortsetzung der Angriffe auf Israel

AMMAN (inn) – Mehr als 15.000 Anhänger der Muslimbruderschaft haben am Freitag in Jordanien für die Hamas demonstriert. Sie forderten weitere Raketenangriffe auf Israel.
In Amman haben Muslimbrüder gegen Israel demonstriert – und ihre Unterstützung für die Hamas bekundet.

Die abendliche Kundgebung war der größte derartige Protest in der Hauptstadt Amman seit mehreren Jahren, schreibt die Zeitung „Oman Tribune“. Die Demonstranten riefen „Tod Israel“. Zahlreiche maskierte junge Leute trugen Uniformen des militärischen Hamas-Flügels. Sie stellten eine Militärparade dar. Dabei verbrannten sie ein gepanzertes israelisches Truppenfahrzeug aus Karton.
Laut einem Bericht der israelischen Tageszeitung „Yediot Aharonot“ wurde während der Kundgebung eine Rede des Hamas-Sprechers Muschir al-Masri ausgestrahlt. Das Mitglied des Palästinensischen Legislativrates (PLC) versprach, seine Organisation werde die in Israel inhaftierten Jordanier nicht vergessen. Der stellvertretende Chef der Muslimbrüder in Jordanien, Saki Raschid, sagte: „Nachdem die Verhandlungen gescheitert sind, bleibt uns als Einziges die Flagge des Widerstandes und die Unterstützung für den Sieg in Gaza.“
In Ägypten ist derweil auch der politische Flügel der Muslimbruderschaft verboten. Das oberste Verwaltungsgericht verfügte am Samstag die „Auflösung der Partei ‚Freiheit und Gerechtigkeit‘, weil sie gegen das Gesetz über die politischen Parteien verstoßen hat“. Dies berichtet der katarische Nachrichtensender „Al-Dschasira“ auf seiner Webseite. „Die Partei und die Muslimbruderschaft sind dasselbe“, zitiert die ägyptische Nachrichtenagentur MENA aus der Begründung der Staatsanwaltschaft. „Ihre Mitglieder haben Gewalttaten und Terrorakte gegen die Nation verübt.“
Medienberichten zufolge kann die Entscheidung nicht angefochten werden. Bereits im Dezember hatte Ägypten den militärischen Arm der radikal-islamischen Gruppe als „Terror-Organisation“ eingestuft.
Anlässlich der israelischen Militäroffensive „Starker Fels“ gegen die Terrorinfrastruktur im Gazastreifen haben viele Jordanier Hilfsgüter und Blut gespendet. Regierungschef Abdullah Ensur teilte mit, der Staat nutze seine diplomatischen Beziehungen, um eine große Menge humanitäre Hilfe nach Gaza zu bringen. Direkt einmischen wolle sich das Königreich aber nicht. In der vergangenen Woche wies König Abdullah II. Aufrufe zurück, den israelischen Botschafter auszuweisen und die Beziehungen völlig abzubrechen. An der Blutspendeaktion hat sich der Monarch hingegen beteiligt.

Jordanischer König: „Israel trägt Schuld an Gaza-Krieg“

In einem Interview der arabischen Tageszeitung „Al-Ghad“ äußerte sich König Abdullah zu der Militäroperation: „Der Schmerz und das Leid, das wir beobachtet und durchlebt haben während dieser Aggression, die willkürlich unschuldigen Leuten das Leben genommen hat, widerlegt Israels Behauptungen, dass der Krieg gerechtfertigt sei. Vor allem anderen ist Israel verantwortlich für die Aggression im Gazastreifen. Die Welt trägt die Verantwortung dafür, die Besatzung zu beenden, die letzte ihrer Art in der modernen Geschichte.“ Auch dürfe „unserem verbrüderten Volk“ sein Recht nicht mehr verweigert werden, „seinen eigenen Staat auf seinem nationalen Boden zu errichten“.
Der jordanische Monarch fuhr fort: „Es sind unschuldige Zivilisten – vor allem in Gaza –, die den Preis bezahlen, was aus moralischem und menschlichem Standpunkt völlig inakzeptabel ist. Die internationale Gemeinschaft muss Israel für das verantwortlich machen, was es begangen hat; und das palästinensische Volk, besonders unsere Brüder und Schwestern in Gaza, hat das Recht – vor allem anderen – zu überprüfen und zu beurteilen, was sich ereignet hat.“
Weiter sagte Abdullah: „Palästina bleibt unsere nationale Sache, und das ist unsere historische und nationale Pflicht gegenüber unseren Brüdern. Die Opfer der Märtyrer der jordanischen Armee auf palästinensischem Boden sprechen für sich und sind allen bekannt. Wir können keinerlei Versuche akzeptieren, zu schmälern, was Jordanien getan hat, um den Palästinensern und ihrer Sache zu dienen.“ Friede sei die einzige Lösung. „Sonst werden wir über einen fünften, sechsten und siebenten Krieg gegen Gaza sprechen, wo die Palästinenser die Opfer sein werden und Israel immer noch nicht in der Lage sein wird, seine eigene Sicherheit zu garantieren.“

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