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Jonathan Pollard kommt frei

WASHINGTON (inn) – Der in den USA inhaftierte israelische Spion Jonathan Pollard soll im November aus dem Gefängnis entlassen werden. Nach Israel darf er vorerst aber nicht.
Freiheit vor Augen: Jonathan Pollard soll im November dehaftiert werden.

Der israelische Spion Jonathan Pollard wird nach genau 30 Jahren im Gefängnis am 20. November aus der Haft entlassen. Das hat ein amerikanischer Bewährungsausschuss am Dienstag entschieden. Andernfalls hätten den zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe Verurteilten weitere 15 Jahre Haft erwartet.
Pollard, ein amerikanischer Jude mit israelischer Staatsbürgerschaft, war am 21. November 1985 als Mitarbeiter des Geheimdienstes der US-Marine verhaftet worden. Ihm wurde angelastet, militärische Geheimnisse an Israel weitergegeben zu haben. Israel hatte 1998 eingeräumt, Informationen von Pollard erhalten zu haben. Pollard hatte dies im Prozess bereits gestanden.
Als Grund für die Freilassung gab der Ausschuss die gute Führung Pollards an. Zudem sei es unwahrscheinlich, dass Pollard weiterhin spioniere. Ursprünglich sollte die Freilassung am 21. November erfolgen. Aus Rücksicht auf den Sabbat erfolgt sie einen Tag früher.

USA befürchten Heldenempfang

Pollard teilte nach Ankündigung der Freilassung mit, er freue sich, wieder mit seiner Frau Esther zusammenzukommen. Er bedankte sich zudem bei den Menschen, die sich in den vergangenen Jahren für ihn eingesetzt haben. Neben der israelischen Regierung hatten sich verschiedene Gruppen in den USA und in Israel für die Freilassung Pollards eingesetzt. Sie führten unter anderem an, Pollard habe ein vergleichsweise hohes Strafmaß erhalten.
Die Freilassung bedeutet jedoch nicht, dass Pollard nach Israel gehen darf. Das Weiße Haus hat am Dienstag deutlich gemacht, US-Präsident Barack Obama werde einem entsprechenden Antrag nicht stattgeben. Dahinter stehe die Befürchtung, Israel bereite dem bald 61-Jährigen einen Heldenempfang, erklärte ein ungenannter israelischer Regierungsvertreter dem Online-Portal „Arutz Scheva“. Grundsätzlich muss Pollard als Begnadigter jede Auslandsreise in den kommenden fünf Jahren genehmigen lassen.
US-Außenminister John Kerry wie auch Pollards Anwälte betonten zudem, die Freilassung Pollards stehe in keinem Zusammenhang mit dem Iran-Abkommen. Israel hatte dieses kritisiert. Gerüchte kamen auf, die USA wollten Israel mit der Entscheidung zu Pollard besänftigen. (df)

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