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Jerusalemtag: Bürgermeister beklagt Wohnungsmangel

JERUSALEM (inn) - In Jerusalem, Israels größter und ärmster Stadt, herrscht ein Mangel an Wohnungen. Bürgermeister Nir Barkat betonte in einer Sondersitzung der Knesset, dass mindestens 50.000 neue Wohneinheiten von Nöten seien. Das größte Problem dabei sei der Mangel an Land.

"Wir brauchen 50.000 zusätzliche Wohneinheiten in der Stadt, um dem zu erwartenden Bevölkerungszuwachs in den kommenden Jahren gerecht zu werden und wir werden das tun, indem wir bestehende Stadtteile verdichten und erweitern", erklärte Barkat. Zwei Drittel der neuen Wohneinheiten würden für jüdische Einwohner und ein Drittel für arabische gebaut werden.

Das größte Problem beim Neubau von Wohneinheiten sei der Mangel an Land. Erst in der vergangenen Woche hatte Barkat bekannt gegeben, dass die Stadt rund 25 Hektar Land vom Kibbutz Ramat Rahel gekauft hat, um dort 1.600 Wohnungen zu errichten. Der neue Stadtteil solle Morodot Arnona heißen. Die Stadtverwaltung werde zudem die Besitzer von Ladenlokalen, die sich in Wohnhäusern befinden, bitten, ihre Geschäfte in Gewerbegebiete zu verlegen, um Platz zu schaffen.

Wie das Zentralbüro für Statistik anlässlich des heutigen Jerusalemtages bekannt gab, wurden in der Stadt im vergangenen Jahr 2.090 neue Wohnungen gebaut.

Laut der Studie ist Jerusalem die ärmste Stadt im Land. In mehr als 12 Prozent der Haushalte gibt es keinen Brotverdiener – in keiner anderen Stadt Israels ist diese Zahl so hoch. In Tel Aviv sind 4,9 Prozent der Haushalte betroffen. Die Beschäftigungsrate in Jerusalem liegt bei 46 Prozent und damit weit unter dem nationalen Durchschnitt von 57,3 Prozent. Dies liegt vor allem an der geringen Arbeitsmarktbeteiligung bei ultra-orthodoxen Männern und arabischen Frauen.

Derzeit leben in Jerusalem 789.000 Menschen, das sind fast 10 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Stadt ist im Blick auf Fläche und Einwohnerzahl die größte Israels. Im Gründungsjahr des jüdischen Staates 1948 hatte die israelische Hauptstadt rund 82.900 Einwohner. Vergangenes Jahr wuchs die Bevölkerung um fast 16.000 Menschen, gleichzeitig verließen etwa 7.300 Bewohner die Stadt.

Wirtschaftlich erlebte Jerusalem im vergangenen Jahr einen Aufschwung. Die Zahl der Menschen, die eine Geschäftseröffnung anmeldeten, stieg um 30 Prozent, die Menge der kulturellen Veranstaltungen verdoppelte sich und es kamen mit rund 2,8 Millionen so viele Touristen nach Jerusalem wie noch nie zuvor.

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