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Jerusalemer Propst: Lage für Christen wird rauer

Die gesellschaftliche Unruhe im Heiligen Land wirkt sich auch auf Christen aus, beobachtet der Jerusalemer Propst Lenz. Angriffe auf christliche Stätten nähmen zu.
Von epd
Als Propst der Erlöserkirche ist Joachim Lenz auch verantwortlich für die Stiftungseinrichtungen der Evangelischen Kirche in Deutschland in Jerusalem

JERUSALEM / FRANKFURT/MAIN (epd) – Der Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Israel, Joachim Lenz, hat ein rauer werdendes Klima für Christen im Heiligen Land beklagt. Er nehme eine „aufgeheizte Atmosphäre“ wahr, sagte Lenz dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Das Gefühl, hier in einer besonderen Unruhe zu leben, ist in den letzten Wochen schon deutlich gestiegen“, sagte der Theologe, der seit 2020 Jerusalemer Propst ist. Anfang Januar hatten jüdische Extremisten Grabsteine auf dem evangelischen Friedhof in Jerusalem verwüstet. Vergangene Woche hatte ein jüdischer Amerikaner ein Kruzifix in einer Kirche an der Via Dolorosa in Jerusalem zerstört.

In den letzten Monaten seien die Unruhen im Heiligen Land insgesamt schlimmer geworden, betonte Lenz. Die Anzahl der Getöteten sei sowohl auf palästinensischer als auch auf israelischer Seite auf ein erschreckend hohes Niveau gestiegen und viel höher als in den vergangenen Jahren. Grund dafür sei ein „Klima der Gewalt“, das von beiden Seiten propagiert werde. In diesem Zusammenhang gebe es immer mehr Übergriffe und in diesen Kontext fielen auch Angriffe auf christliche Orte und Vertreter christlicher Konfessionen.

Viele, darunter auch israelische Menschenrechtsorganisationen, sähen den Machtwechsel in Israel und die Rechts-außen-Regierung von Benjamin Netanjahu (Likud) als mitverantwortlich für das aufgeheizte Klima an.

Schnelles Handeln der Polizei nach Friedhofsschändung

Lenz wünschte sich einen klaren Schutz von Seiten der israelischen Sicherheitsbehörden. Es sei Aufgabe des israelischen Staates, die gesetzlich zugesagte Religionsfreiheit und die Sicherheit aller Gläubigen und deren Einrichtungen im Heiligen Land zu schützen. Die Jerusalemer Polizei habe beispielsweise im Falle des Angriffs auf den evangelischen Friedhof schnell gehandelt. Durch genommene Fingerabdrücke hätten die beiden Täter drei Tage später festgenommen werden können.

Noch immer seien die Spuren der Verwüstung zu sehen, sagte Lenz. 34 Gräber seien zerstört worden, darunter drei von britischen Soldaten. Die Täter hatten zunächst Steinkreuze umgestoßen und anschließend Trümmerteile verwendet, um Gräber zu zerstören. „Teile des Friedhofs sind wie pulverisiert“, sagte Lenz. Der Leiter der Jerusalemer Altertumsbehörde wolle sich kommende Woche einen Eindruck verschaffen und Vorschläge für Unterstützung beim Wiederaufbau machen.

Der Propst ergänzte, das Interesse an dem Friedhof sei derzeit hoch. Er habe viele Solidaritätsbekundungen von jüdischen Israelis erhalten. Eine israelische Menschenrechtsorganisation sammele Spenden für den Wiederaufbau. „Der Friedhof hat derzeit mehr Besuch als in normalen Zeiten.“

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19 Antworten

  1. Das ist eine mehr als schmerzliche Nachricht – aber nichts ungewöhnliches. Christen sind überall unerwünscht. Jesus Christus hat dies vor 2000 Jahren schon vorhergesagt. Auch der Talmud belegt dies. Demokratie und Religionsfreiheit existieren nur auf dem Papier!

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    1. Die verschiedenen Religionen sind eine Geisel der Menschheit. Jede beanspricht für sich, im Besitz der alleinigen Wahrheit zu sein. Die anderen Religionen können somit nur „falsch“ und minderwertig sein. Das trifft anscheinend sogar für so ähnliche und verwandte Religionen wie das Juden-und das Christentum zu. Aber selbst im Christentum gab und gibt es ja auch erbitterte Kämpfe zwischen Katholiken und Evangelen.

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      1. Es gibt nur einen wahren Gott – und dieser allmächtige Gott und Schöpfer ist der Gott, der sich dem Volk Israel offenbart hat. Dies wird schon im 1. Buch Mose dokumentiert. Was die Menschen daraus gemacht haben ist eine andere Sache. Das berichtet uns ebenfalls die Bibel die dem erwählten Volk Israel gegeben wurde. Leider hielt sich weder Israel noch andere Nationen daran. Die verschiedenen Religionen sind eine Geisel der Menschheit, aber von Menschen gemacht. Der Plan Gottes ist, den Menschen den Weg zum Heil zu zeigen und zur Errettung helfen. Diese Rettung ist allein in Jesus Christus, dem Messias zu finden, der aus der Liebe Gottes heraus ans Kreuz für die Menschen ging. Warum nur lehnt die Mehrheit der Menschheit diesen Jesus ab?

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  2. Religiöse Fanatiker und ultrarechte Nationalisten waren noch nie ein Garant für Humanismus, Menschlichkeit, Religionsfreiheit. Das ist auch in Israel nicht anders – abseits wertloser Lippenbekenntnisse.

    Nur ein säkularer Staat kann echte Religionsfreiheit garantieren.

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    1. Richtig und deswegen führt Nordkorea auch seit Jahren den Christenverfolgungsindex an. Ironie off

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    2. „Kein säkularer Staat kann echte Religionsfreiheit garantieren“. Kein Staat hat die Macht das Denken der Menschen zu verändern, oder gar zu bessern. Es ist so wie Sie es geschrieben haben: Nur wertlose Lippenbekenntnisse.

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  3. warum wird vom EKD-Vertreter nur das sich verschlechternde Klima für Christen im Heiligen Land angesprochen und verurteilt und nicht die viel gefährlichere Christenverfolgung in den arabischen Staaten, wo es um Leib und Leben der Christen geht ???

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    1. Vielleicht, weil das früher schon oft genug warnend gesagt wurde lieber @Alfred.
      Ich erinnere mich , das jeder das hören und sehen konnte im TV. Jetzt wird Israel
      selber in flagranti erwischt. Nicht das erstemal übrigens . Man hört auch von Kinder-
      arbeit in „Siedlungen“. Arabischer Kinder natürlich in jüdischen „Siedlungen.“..

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    2. Joachim Lenz ist für Israel zuständig und nicht für arabische Länder. Das sollten Sie doch mal realisieren!

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      1. Korrektur: Die Probstei Jerusalem ist für das ganze heilige Land zuständig. Die Probstei geht mit der Erlöserkirche auf Kaiser Wilhelm II. zurück. Wie weit die Grenze des Gebietes nach Norden geht, weiß ich nicht, im Osten ist der Jordan keine Grenze. Ich vermute sie sind die evangelischen Seelsorge im ganzen ehemaligen britischen Mandatsgebiet. Nordgrenze also das französische kontrollierte Syrien mit dem Libanon und als Westgrenze die Grenze des heutigen Haschemitischen Königreiches Jordanien.

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      2. Falsch. Er ist vor allem auch für die arabischen Christen in Israel, den Palästienensergebieten und Jordanien zuständig.

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        1. Eigentlich habe ich genau dieses Gebiet umrissen und es ging mir darum, dass er nicht nur für Israel sondern auch für Jordanien für evangelische Christen zuständig ist. Er ist nicht für Katholiken und Orthodoxe zuständig. Die christlichen Stätten in Israel und Jordanien werden oft vom römisch-katholischen Orden der Franziskaner betreut, das Franziskus von Assisi sich für das Gebiet, aus dem der Glaube kommt interessierte. Die Benediktiner betreuen die Abtei auf dem Berg Zion und die Brotvermehrungskirche in Tabgha. Die Gabrielkirche in Nazareth oder die Kirche in Madaba (die mit der Karte auf dem Fußboden) sind orthodox., also auch arabische Christen die nicht zur Probstei Jerusalem gehören. Ursprünglich war es eine deutsch/britische Kirche. Der erste Bischof war der 1879 in Jerusalem verstorbene Samuel Gobat, ein Schweizer.

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          1. Meine Antwort ging nicht an Sie, sondern an Corax. Ich habe zur Kenntnis genommen, dass sie sehr differenziert aufgelistet haben.

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  4. Was soll diese „Antwort“. Christen sind durchaus nicht überall unerwünscht, auch nicht in Israel und Palästina. Und vergessen wir nicht, wie sich Christen z.B. in Deutschland an der Ausgrenzung und Vernichtung der Juden beteiligt haben!!! Und es gibt in Israel und Palästina genug sehr intensiv arbeitende und angesehene Einrichungen wie Talitha Kumi, Lifegat, Nes Amin usw. Oder wie die Benediktiner auf dem Jerusalemer Zionsberg oder am See Genezareth .- Da sollte auch der Bruder Lenz würdigen!!!

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    1. Und man darf eines auch nicht vergessen. Der Respekt mancher Christen gegenüber Juden ist leider abhanden bekommen. Auf dem Zionsberg ist auch das Grab von David. Gerade am Yom Kippur besuchen dieses auch viele Juden. Und wenn dann an dem Tag, an dem alles ruht, der Shop der Basilika geöffnet ist, dann zeigt dies von wenig Respekt. Keine Frage, was da gemacht wurde mit Grabschändigung und Schmierereien ist ein absolutes NOGO. Leider ist die Kirche nicht ganz unschuldig daran. Die Kirche ist zu Gast in Israel – nicht Israel zu Gast bei den Kirchen. Und die Wurzel des Christentums sollte manchem wieder bewusster werden.

      Wenn ich in Jerusalem bin, verbringe auch viel Zeit an der Klagemauer. Wenn ich mir da das Verhalten der Touristen ansehe, kann es einem manchmal echt schlecht werden.

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  5. Insgesamt wird hier ein tiefgründiges Thema diskutiert, ohne darüber nachzudenken, w i e g r o ß GOTT DER EWIGE i n W i r k l i c h k e i t i s t. GOTT arbeitet niemals mit großen Massen. GOTT arbeitet vielfältig im Kleinen. In der Bibel ist von einem Tag die Rede, an welchem alles offenbar wird und wir uns wundern werden wie groß GOTT ist.
    Alle sicher ehrenwerte Kommentare sind inhaltlich absolut sekundär oder „unter ferner liefen“ . Den Kommentator*innen ist es zuzumuten, darüber nachzudenken, sich unter die Größe Gottes und seiner unaussprechlichen Allmacht zu stellen.
    Ihr lieben Leute, die hier sicher keine schlechten Kommentare abgebt, Ihr könnt fest damit rechnen, dass GOTT DER EWIGE Eure Kommentare zur Kenntnis nimmt, genau so wie dieser GOTT DER EWIGE „beispielsweise ein altes armes Mütterchen im hintersten Himalaya-Tal „ liebt und beschützt, welches den großen Namen GOTT DER EWIGE noch niemals in ihrem Leben gehört hat. Dies sind meine Erfahrungen, die mich selbst immer wieder recht klein erscheinen lassen.

    Es gelten die Worte Jesu: „Die Ersten werden die Letzten sein und die Letzten werden die Ersten sein“. Wir sollten uns in religiöser Hinsicht also nicht zu viel einbilden, nur deshalb weil wir irgend einer Religion oder irgend einer Kirche angehören.

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  6. Wir konnten hier doch schon einiges lesen, wie manche Juden auf die christlichen Einrichtungen der Region reagieren, oder wie schwierig es für Christen in den besetzten Gebieten ist. Besprühte Gebäude, abgestochene Reifen habe ich da noch in Erinnerung. Christen in Betlehem die kein Land kaufen können, da kein israelisches, sondern jordanisches Recht gilt, das den Landkauf nur Moslems erlaubt. Es scheint für Christen im israelischen Kernland einfacher zu sein. Ich erinnere an der Bericht des Bischofs in Nazareth, der aufgerufen hat in der israelischen Armee zu dienen. Auch erinnere mich an die Brotvermehrungskirche und jüdischen Gemeinden die für die Renovierung nach dem Brandanschlag gespendet haben, so wie sie jetzt für den evangelischen Friedhof spenden.
    Auch erinnere ich mich an Christen in Syrien die für Assad waren, da die Aleviten, zu denen Assad gehört, für Glaubensfreiheit sind. So lange sie seine Macht akzeptierten, war es kein Problem Christ zu sein.
    Für manche Muslime sind die Aleviten zu liberal und sie sehen sie gar nicht mehr als Moslems an.
    In dem Artikel steht auch, dass die Täter durch die israelische Polizei schnell gefasst wurden.

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  7. In Deutschland wurden, seit hier Demokratie herrscht, schon etliche jüdische Friedhöfe geschändet. Vielleicht wussten es Diejenigen, die einen christlichen Friedhof schändeten. Und sie sollen erwischt worden sein, was in Deutschland für jüdische Friedhöfe nicht zutrifft.

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