VICENZA / JERUSALEM (inn) – Eine Würdigung der Jerusalemer Architektur: Die Erbauer der Nationalen Gedenkhalle für Gefallene erhalten den Architekturpreis Dedalo Minosse. Das gab die Jury laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ am Donnerstag bekannt. Der Preis würdigt die Rolle der Auftraggeber als Partner von Architekten.
Erinnerungsort für Gefallene
Die Gedenkhalle hat das israelische Architektenbüro Kimmel-Eschkolot entworfen. Sie befindet sich neben dem zentralen Militärfriedhof auf dem Herzlberg. Den Auftrag dazu erteilte das Verteidigungsministerium im Jahr 2006. Der Bau begann 2014, im Jahr 2017 erfolgte die Einweihung.
Das Gebäude ist in den Herzlberg eingegraben und öffnet sich nach oben mit einer trichterförmigen Säule aus Aluminiumziegeln. Ein weiteres zentrales Element ist die „Mauer der Namen“ aus Betonziegeln, in denen je ein Name eines Gefallenen oder Terror-Opfers mitsamt des Todesdatums eingraviert ist.
Preiszeremonie an geschichtsträchtigem Ort
Die Preisübergabe erfolgt am Samstag in Vicenza bei Venedig. In der Stadt wirkte der Renaissance-Architekt Andrea Palladio (1508–1580). Dort wird bis zum 6. Oktober auch eine Ausstellung mit Bildern der ausgezeichneten Objekte gezeigt. Die Schau kommt anschließend in weitere Städte, darunter Tokio, Paris und Dubai.
Der Preis wird seit 1997 alle zwei Jahre vergeben. Veranstalter ist der italienische Architektenverband ALA-Assoarchitetti. Der Name des Preises rührt von griechischen Mythologie her: Daidalos gilt als erster Architekt, und Minos, der König von Kreta, als dessen Auftraggeber.
Von: df