JERUSALEM (inn) – Am frühen Sonntagmorgen ist ein Teil der Stützmauer am Aufgang zum Mugrabi-Tor eingestürzt (Bild). Die Mauer ist die Südbegrenzung des Frauenbereiches an der Klagemauer in der Jerusalemer Altstadt – der Bereich wurde bis auf unbestimmte Zeit gesperrt. Das Mugrabi-Tor ist der Eingang zum Tempelberg.
Zum Zeitpunkt des Zusammensturzes befanden sich rund 150 Frauen zum „Nischmat“-Gebet an der Westmauer. Da sich die Frauen auf dem linken Teil des Geländes aufhielten, wurde niemand verletzt. Der Frauenbereich der Klagemauer ist seit gestern Abend vollkommen abgesperrt.
Archäologen machen das Erdbeben vom vergangenen Mittwoch sowie die Schneefälle am Samstag und Sonntag für den Einsturz verantwortlich. Sie fordern eine umfassende Inspektion des gesamten Geländes.
Israelnetz-Korrespondent Johannes Gerloff war am Sonntagmorgen an der Unglücksstelle:
„Der Einsturz gefährdet meiner Einschätzung nach weder das eigentliche Tempelbergsgelände, noch eine der daraufstehenden Moscheen. Auch der Bestand der Westmauer ist dadurch nicht gefährdet – und der Einsturz hat auch nichts mit den umstrittenen Bau- und Grabungsarbeiten der Muslime auf dem Tempelberg zu tun.“