Wie die Tageszeitung „Jedioth Aharonot“ berichtet, waren der Mann und seine Frau seit mehr als einer Woche mit einer Reisegruppe aus den USA in Israel unterwegs. Der Tourist habe zunehmend unter Angstzuständen und Schlaflosigkeit gelitten. Oftmals sei er ziellos durch die Gegend gelaufen und habe etwas über Jesus gemurmelt. Der begleitende Arzt der Reisegruppe habe den Mann dann zur Notaufnahme des Poria-Krankenhauses von Tiberias gebracht. Dort musste er sich mehreren Tests unterziehen. Unter anderem wurde geprüft, ob er Medikamente eingenommen hatte, die Halluzinationen hervorrufen.
Wie der Krankenhausarzt mitteilte, habe sich der Mann nach einer Weile beruhigt. Später sei er jedoch plötzlich aufgestanden, habe den Raum verlassen und sei auf die Mauer einer Übergangsbrücke geklettert, die die Krankenhausgebäude verbindet. Dann sei er von der etwa vier Meter hohen Mauer gesprungen.
Das „Jerusalem Syndrom“ ist eine psychische Erkrankung, die Besucher oder Einwohner Jerusalems und Galiläas erfasst. Die Betroffenen leiden unter Wahnvorstellungen und identifizieren sich mit Personen des Alten und Neuen Testaments. Häufig kleiden sie sich wie diese und treten betend oder predigend in der Öffentlichkeit auf.
Die Erkrankung gilt als ungefährlich. In der Regel sind die Betroffenen nach wenigen Tagen wieder geheilt.