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Jeder Zweite hält Olmert für korruptesten israelischen Premier

HAIFA (inn) - Die Hälfte der Israelis hält Ehud Olmert für den korruptesten Regierungschef in der Geschichte des modernen jüdischen Staates. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage der Universität Haifa hervor.

Von den Teilnehmern gaben 52 Prozent an, Olmert sei bislang der korrupteste Premierminister gewesen. Der Kadima-Politiker war wegen entsprechender Ermittlungen gegen ihn zurückgetreten. Den Amtsinhaber Benjamin Netanjahu nannten 17,8 Prozent. Ariel Scharon, der seit über vier Jahren im Koma liegt, folgt auf der Liste mit 17 Prozent. Für Jitzhak Rabin entschieden sich 3,8 Prozent, für den jetzigen Staatspräsidenten Schimon Peres 2,9 Prozent und für Staatsgründer David Ben Gurion 2,2 Prozent.

Die Meinungsforscher hatten 804 volljährige Israelis befragt. Von ihnen vertraten 52 Prozent die Ansicht, die Regierungen von Netanjahu und seinem Amtsvorgänger Olmert seien gleich korrupt. 18,7 Prozent hielten Netanjahus Regierung für bestechlicher und 29,5 Prozent das Kabinett von Olmert.

Die Frage, ob das Brechen von Wahlversprechen zur Korruption zähle, bejahten etwa 60 Prozent der Teilnehmer. Ungefähr 25 Prozent meinten hingegen, es bestehe keine Verbindung zwischen den beiden Handlungen.

Dass Israel heute korrupter sei als in früheren Zeiten, meinten 70 Prozent der Befragten. 10 Prozent vertraten die gegenteilige Ansicht. Im Vergleich zu anderen Staaten hielten je 40 Prozent Israel für beeinflussbarer oder gleich beeinflussbar, 20 Prozent sahen ihr eigenes Land als weniger korrupt an.

Der Hauptgrund für die Bestechlichkeit liegt nach Ansicht von 32 Prozent der Teilnehmer darin, dass die Politiker die Scham verloren hätten. Weitere 22 Prozent machten eine Führungskrise dafür verantwortlich. Zudem nannten hier 8 Prozent die Gleichgültigkeit der Öffentlichkeit.

„In Israel gibt es sowohl das Problem der Korruption als auch eine Neigung, legitime demokratische Verhaltensweisen als korrupt anzusehen, und die Umfrage ist Ausdruck dieser beiden Probleme“, sagte einer der Verantwortlichen der Studie, Doron Navot. „Diese Neigung sagt uns etwas über die Tiefe der Vertrauenskrise, aber auch über eine Tagesordnung der Medien, die die Demokratie beanstandet.“

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