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„Je höher das Amt, desto weniger Frauen“

JERUSALEM / RAMALLAH (inn) – Der Anteil an Frauen in Regierungspositionen ist in Israel zu gering. Das beklagt eine Studie des „Israelischen Zentrums für Bürgerförderung“ (CECI), die anlässlich des am Sonntag begangenen Internationalen Frauentages veröffentlicht wurde.
Eine Studie zum Frauentag zeigt: Der Anteil von Frauen in Regierungspositionen hat in Israel zugenommen, ist aber noch immer zu niedrig.
Laut der CECI-Studie bekleiden Frauen nur rund 18 Prozent der Regierungsämter. Dies sei zwar ein Rekord, aber der Anteil sei noch immer zu niedrig. So seien unter den 25 eingesetzten Ministeriumsleitern der aktuellen Regierung nur sechs Frauen. CECI-Leiterin Tomer Lotan sagte dazu: „Der Anteil von Frauen in der Regierung ist besonders niedrig. Dieses Ergebnis stützt die Vermutung: Je höher das öffentliche Amt, um so niedriger die Zahl der Frauen, die dafür ernannt werden.“ Der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ zufolge hat die Studie Handlungen der letzten drei Regierungen im Blick auf die Förderung von Frauen untersucht. Demnach haben die beiden Regierungen unter Premierminister Benjamin Netanjahu mehr für Frauen getan, als die Regierung unter Ehud Olmert. Letztere habe nur eine Entscheidung zugunsten von Frauen getroffen, beide Netanjahu-Regierungen jeweils vier.

Zu wenig Frauenhäuser

Thema der Studie war zudem Gewalt gegen Frauen. Laut der Untersuchung haben 658 Frauen im vergangenen Jahr Schutz in einem Frauenhaus gesucht. 54 von ihnen mussten wegen Platzmangels abgewiesen werden. Für die Leiterin der Hilfsorganisation „Nein zu Gewalt gegen Frauen“, Ruth Resnick, sind diese Zahlen nur die Spitze des Eisberges. „In den vergangenen 25 Jahren wurde nur ein Frauenhaus errichtet – und wir nennen uns selbst immer noch ein aufgeklärtes Land“, kritisiert Resnick.

Ehre für inhaftierte Frauen

Das „Palästinensische Zentralbüro für Statistik“ (PCBS) veröffentlichte anlässlich des Frauentages ebenfalls neue Zahlen. Demnach machen Frauen fast die Hälfte der palästinensischen Bevölkerung aus. Von den 4,62 Millionen Palästinensern in den Autonomiegebieten sind 2,27 Millionen weiblich. Mehr als 56 Prozent der Palästinenserinnen über 15 Jahre sind verheiratet, etwa 1,6 Prozent sind geschieden und 6,1 Prozent sind verwitwet.Mehr als 67 Prozent der über zehnjährigen Palästinenserinnen sind in sozialen Netzwerken aktiv. Die Frauenerwerbstätigenquote lag im vergangenen Jahr bei 19,4 Prozent. Im Jahr 2001 lag sie bei 10,3 Prozent. Die Quote der Männer lag im Vorjahr bei 71,5 Prozent. Besondere Aufmerksamkeit erhielten am internationalen Frauentag die in Israel inhaftierten Palästinenserinnen. Der palästinensische Verband für Häftlinge veröffentlichte ihnen zu Ehren eine Erklärung, in der alle 20 Frauen namentlich genannt wurden.

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