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Japanische Terroristin verurteilt

TOKIO (inn) – Ein Gericht in Tokio hat am Donnerstag die Führerin der „Japanischen Roten Armee“ (JRA) zu einer 20-jährigen Haftstrafe verurteilt. Die linksextreme Terrorgruppe war unter anderem für einen Anschlag auf dem Ben Gurion-Flughafen im israelischen Lod verantwortlich.

Bei der Angeklagten handelt es sich um die 60-jährige Fusako Shigenobu. Sie wurde vor allem wegen der Planung eines Angriffes auf die französische Botschaft in den Niederlanden verurteilt. Am 13. September 1974 hatten japanische Terroristen den Botschafter und zehn weitere Geiseln entführt. Sie forderten die Freilassung eines Mitglieds der JRA, das in Frankreich inhaftiert war.

Der vorsitzende Richter Hironobu Murakami sagte laut der japanischen Nachrichtenagentur „Kyodo“, Shigenobu habe bei dem Angriff eine wichtige Rolle gespielt. Beispielsweise habe sie die „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP) darum gebeten, die dafür benötigten Waffen zur Verfügung zu stellen. Die drei Japaner, die direkt an dem Anschlag beteiligt waren, schossen auf zwei Polizisten. Diese erlitten schwere Verletzungen.

Shigenobu wird zudem vorgeworfen, mehrfach gefälschte Ausweise verwendet zu haben. Einen stellte sie einem Terroristen der JRA zur Verfügung, damit er Japan verlassen konnte. Sie selbst habe zwei falsche Pässe besessen und sei damit von Dezember 1997 bis September 2000 16-mal heimlich ins Land eingereist. Im November 2000 wurde sie nach 25-jähriger Flucht festgenommen.

Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, gilt Shigenobu auch als „Gehirn“ hinter dem Attentat auf dem israelischen Flughafen. Nach der Ankunft einer „Air France“-Maschine hatten die Passagiere am Abend des 30. Mai 1972 an der Gepäckausgabe gewartet. Ein Terrorist zog ein Schnellfeuergewehr und schoss in die Menge. Kurz darauf begannen seine Komplizen, Granaten auf Passagiere und Angestellte zu werfen. 24 Menschen kamen ums Leben, darunter drei Israelis. Zudem wurden 76 Menschen verletzt.

Die JRA wurde 1971 von Shigenobu und Tsuyoshi Okudaira im Libanon gegründet. In den 70er Jahren verübte sie Anschläge in verschiedenen Ländern. Sie unterstützte auch palästinensische Terrorvereinigungen. Okudaira wurde bei dem Schusswechsel an dem israelischen Flughafen getötet. Im Jahr 2001 erklärte Shigenobu die JRA vom Gefängnis aus für aufgelöst. Die Behörden vermuten, dass sie vor ihrer Festnahme viele Jahre im Nahen Osten verbracht hat.

Die japanische Polizei sucht noch nach sieben Mitgliedern der Terrorgruppe. Ein Terrorist sitzt eine lebenslange Haftstrafe ab, ein weiterer wartet auf sein Urteil. Shigenobu streitet die gegen sie erhobenen Vorwürfe ab und will Berufung einlegen.

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