Den Worten des Verteidigungsministers zufolge hat die mit dem Terrornetzwerk Al-Qaida verbundene Al-Nusra-Front in der israelisch-syrisch-jordanischen Grenzregion Fuß gefasst. Die Terrorgruppe sei dazu bereit, grenzübergreifende Angriffe vorzunehmen, sagte Ja‘alon im Rahmen eines Diskussionsforums des israelischen Wirtschaftsmagazins „Kalkalist“ in Tel Aviv.
Zuflucht in Israel
Am vergangenen Donnerstag hatte die Al-Nusra-Front Soldaten der Vereinten Nationen als Geiseln genommen. Die Männer gehören der UNDOF-Mission an, die die Grenzregion zwischen Israel und Syrien auf dem Golan überwacht. 40 Soldaten konnten am Samstag entkommen, indem sie im Schutz der Dunkelheit nach Israel flohen. Derzeit sind noch 45 Soldaten von den Fidschi-Inseln in den Händen der Islamisten.
Die Anfang 2012 bekannt gewordene Al-Nusra-Front heißt mit vollem Namen „Unterstützungsfront für das syrische Volk“. Die mit dem Terrornetzwerk Al-Qaida verbundene Organisation kämpft gegen das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und strebt an, ein Kalifat in der Levante zu errichten. Die Vereinten Nationen und mehrere Länder, darunter auch die USA, betrachten die Al-Nusra-Front als Terror-Organisation.
Iran sucht Einfluss
Wie Ja‘alon weiter erläuterte, versuche auch der Iran durch die Terrorgruppe Hisbollah seinen Einfluss in der Region auszuweiten. „Der Fingerabdruck des Iran ist in Syrien zu erkennen, auch auf den Golan-Höhen, in Versuchen, Terrorgruppen gegen uns zu verwenden“, sagte Ja‘alon.
Der frühere Geheimdienst-Mitarbeiter Aviv Oreg erklärte, Israel sei ein Angriffsziel der Islamisten. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis diese ihr Augenmerk auf den jüdischen Staat richteten. „Es bedarf nur eines Selbstmord-Attentäters, der den Grenzzaun überschreitet und eine israelische Militäreinheit oder Bauern, die auf dem Feld arbeiten, angreift.“ Noch liege der Fokus der Nusra-Front und anderer sunnitischer Militanten jedoch auf der Beseitigung des syrischen Regimes, fügte Oreg an.