Amdschad Awad war bereits Ende November vergangenen Jahres verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 19-Jährige an dem fünffachen Mord, der als "Massaker von Itamar" im März 2011 traurige Berühmtheit erlangte, beteiligt war. Sein Komplize, der 18-jährige Hakim Awad, war im vergangenen September zu 130 Jahren Haft verurteilt worden. Die beiden Täter stammen aus dem Dorf Awarta. Da sie gegeneinander ausgesagt hatten, konnten sie nicht gemeinsam vor Gericht gestellt werden. Beide hatten die Tat gestanden und keinerlei Reue gezeigt.
Die beiden Palästinenser waren im März nachts in das Haus der Familie Vogel eingedrungen und hatten sowohl die Eltern als auch drei Kinder ermordet, darunter ein drei Monate altes Baby. Drei weitere Geschwister überlebten das Massaker.
Noch während im Gerichtssaal die Bekanntgabe des Strafmaßes gegen Amdschad Awad erfolgte, nahmen israelische Grenzpolizisten am Salem-Ckeckpoint zwei Palästinenser fest. Diese hatten elf Rohrbomben bei sich und waren offenbar auf dem Weg zum Gericht. Die beiden jungen Männer seien durch ihr nervöses Verhalten aufgefallen, heißt es in einem Bericht der Tageszeitung "Jerusalem Post".