Knapp acht Monate lang hatte Issawi die Nahrungsaufnahme verweigert. Am Montagabend begann er unter ärztlicher Aufsicht im Kaplan-Hospital, Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Erst wenn beide Parteien einen Vertrag bei einer Pressekonferenz am Dienstag unterzeichnet hätten, trete der Deal in Kraft. Danach wolle Issawi seinen Hungerstreik offiziell beenden. Im Gegenzug dürfe er nach Ablauf seiner Strafe gegen Ende dieses Jahres nach Jerusalem zurückkehren. Er war wegen seines Verstoßes gegen die Auflagen seiner Freilassung infolge des Gefangenenaustausches mit Gilad Schalit inhaftiert worden.
Issawi hatte bislang alle Angebote von israelischer Seite ausgeschlagen, ins Exil zu gehen. Er bestand darauf, nach Jerusalem zurückkehren zu dürfen. Am Montag hatte er verkündet, künftig sämtliche Gerichtsanhörungen zu boykottieren und die Legitimität israelischer Gerichte nicht anzuerkennen.
Ursprünglich war Issawi im Jahr 2002 verhaftet und wegen versuchten Mordes in fünf Fällen, Schüssen auf einen israelischen Bus, Waffenbesitz und Beteiligung an Terroranschlägen zu 26 Jahren Haftstrafe verurteilt worden. Im Oktober 2011 wurden im Rahmen des Gefangenenaustauschs für den entführten Soldaten Schalit 1.027 palästinensische Häftlinge amnestiert und mit Auflagen freigelassen. Issawi durfte das Westjordanland nicht bereisen. Als er gegen diese Auflage verstieß, wurde er im Juli 2012 erneut festgenommen. Im Februar 2013 verfügte Richter Eitan Kornhauser eine achtmonatige Haftstrafe wegen eines „nichtigen“ Vergehens. Doch aufgrund seiner früheren Verbrechen stelle Issawi eine „ernste Gefahr für die Öffentlichkeit“ dar (Israelnetz berichtete).
Issawi war in den vergangenen Monaten zu einer Symbolfigur des nationalen Widerstands geworden. Palästinenser gingen auf die Straße, um gegen die Inhaftierung von Palästinensern, „schlechte Bedingungen sowie Foltermethoden“ in israelischen Gefängnissen zu demonstrieren. Am Montag war es in Jerusalem erneut zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und der israelischen Polizei gekommen.