JERUSALEM (inn) – Nach der Bruchlandung einer israelischen Raumsonde sind womöglich tausende sogenannte Bärtierchen oder Wasserbären auf dem Mond verteilt worden. Die Kleinstwesen, die eigentlich Tardigraden heißen, waren als „Passagiere“ in der Raumsonde unterwegs, als diese im April verunglückte. Die Lebewesen gelten laut einer amerikanischen Organisation als echte Überlebenskünstler, die kaum tot zu bekommen sind, berichtet die „Tagesschau“.
Die Organisation war für die Fahrt der Tierchen an Bord der Raumsonde „BeReschit“ verantwortlich. Nicht mal einen Millimeter sind die Organismen groß, sie können sowohl großer Hitze von bis zu 150 Grad Celsius als auch unglaublicher Kälte widerstehen, schreibt die britische Rundfunkanstalt BBC auf ihrer Internetseite.
Nötige Lebensbedingungen auf Mond nicht vorhanden
Der Chef der „Arch Mission Foundation“, Nova Spivack, schätze die Überlebenschancen der Wasserbären als enorm hoch ein. Er könne beinahe garantieren, dass die Wasserbären den Absturz unbeschadet überstanden haben. Sie befänden sich ein einem dehydrierten, getrockneten Zustand, der sie in einen Ruhestand versetzen sollte.
Die Tierchen sind demnach zwar „am Leben“, aber können wohl nicht mehr erwachen, da die Bedingungen auf dem Mond dafür völlig ungeeignet sind. Zum Erwachen bräuchten sie vor allem Wasser, aber auch Sauerstoff und Nahrung. Ohne diese können die Tiere nicht mehr aktiv werden oder sich fortpflanzen. Die Bärtierchen befanden sich als Teil einer planetaren DNA-Bibliothek an Bord der Sonde.
Die „Arch Mission Foundation“ hat einen Datenspeicher der Erde angelegt, komplett mit dem Wissen der Menschheit und der Biologie des Planeten. Diese wurden in verschiedene Sonnensysteme gesandt, falls es auf unserem Planeten zur Katastrophe kommt. Teil des Ganzen waren die Wasserbären, die nun wohl bis ans Ende aller Tage auf dem Mond festsitzen.
Von: Ulrich W. Sahm