BERLIN (inn) – Der israelische Justizminister und stellvertretende Premierminister Josef („Tommy“) Lapid hat den „islamistischen Terrorismus“ als eine Gefahr auch für Deutschland bezeichnet. Auf dem Europäisch-Israelischen Dialog des Verlages Axel Springer in Berlin sagte Lapid, der islamistische Terror beschränke sich „nicht nur auf Synagogen oder Gebäude in New York“.
Bislang habe es den Anschein, als verkennten die Staaten der Europäischen Union diese real existierende Gefahr. „Offenbar müssen erst das Brandenburger Tor in Berlin oder der Eiffelturm in Paris von einem Anschlag getroffen werden, damit Deutschland und den EU-Staaten die Augen für die islamistische Gefahr geöffnet werden“, sagte Lapid.
Israel sei „weltweit das einzige Land, das in existentieller Gefahr steht“. Diese Gefahr gehe von der Atombedrohung aus dem Iran aus, die von den EU-Staaten ebenfalls nicht gesehen werde. „Die dritte Gefahrenquelle ist der globale Antisemitismus, der in der schlimmsten Form derzeit in arabischen Staaten propagiert wird“, sagte der Chef der Schinui-Partei. „Gegen das Propagandamaterial, das über arabische Sender ausgestrahlt wird und weltweit empfangen werden kann, waren die Nazis Waisenkinder.“
In arabischen Fernsehserien und Filmen würden Juden als grausame Schlächter dargestellt, der jüdische Glaube mit Propaganda verunglimpft und entstellt verbreitet. „So werden wir Juden nicht mehr als Menschen dargestellt, uns werden die Menschenrechte aberkannt. Dies wurde auch in der Nazi-Propaganda getan, bevor unter Hitler die Juden vernichtet wurden“, so Lapid.
Israels Justizminister plädierte zudem für einen zukünftigen „jüdischen Staat Israel“. Insbesondere die Bevölkerungsentwicklung in Israel mit einer stark wachsenden Zahl von arabischen und palästinensischen Bürgern stelle eine weitere Gefahr für die Existenz des jüdischen Staates Israel dar. „Israel kann keine Hunderttausende Palästinenser einbürgern, denn so verlieren wir unsere Identität“, betonte Lapid.
