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Israels Charmeoffensive an das irakische Volk

Ein Hauch von Annäherung: Israel veröffentlicht eine Facebookseite speziell für Iraker. Damit reagiert das Außenministerium auf zahlreiche Anfragen aus dem Land – und will eine bessere Verbindung zwischen den Völkern schaffen.
Das israelische Außenministerium hat die Facebookseite „Israel in irakischem Dialekt“ online gebracht

JERUSALEM / BAGDAD (inn) – Eine besondere Charmeoffensive des jüdischen Staates: Israel hat die Facebookseite „Israel in irakischem Dialekt“ an den Start gebracht. Sie richtet sich konkret an die Bürger des Iraks. Das ist eine Besonderheit, denn die beiden Staaten befinden sich offiziell im Kriegszustand.

Weil es zahlreiche Anfragen an das Außenministerium nach Informationen speziell für das irakische Publikum gegeben haben soll, veröffentlichte Israel nun diese neue Seite. Das erklärt Jonatan Gonen laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“. Er leitet den arabischen Zweig der digitalen Diplomatiesparte des israelischen Außenministeriums.

Ein Post des Generaldirektors des israelischen Außenministeriums, Juval Rotem Foto: @Yuval_Rotem/Twitter
Ein Post des Generaldirektors des israelischen Außenministeriums, Juval Rotem

Die arabischsprachige Facebookseite des Außenministeriums hat rund 1,5 Millionen Follower und ist bereits seit 2011 im Netz. Dieses Portal konzentriert sich vordergründig auf Themen aus Kultur, Kunst, Sport, Technologie und Religion und weniger auf politische Inhalte. Über diesen Kanal seien die Anfragen gekommen. In den vergangenen Monaten erreichten die Verantwortlichen viele positive Rückmeldungen – und Wünsche nach mehr Inhalten und Informationen.

Facebook-Seite als „digitale Botschaft“

Keine andere fremdsprachige Seite des Außenministeriums hat so viele Follower wie die arabischsprachige Ausgabe. Zum Vergleich: Die englischsprachige Seite des Ministeriums hat rund 530.000 Anhänger.

Die neue Seite „Israel in irakischem Dialekt“ sieht Israel als eine Art ständige Vertretung im Internet an. „Wir glauben, dass die digitale Botschaft einen fruchtbaren und positiven Dialog fördern und zu einer tieferen Bekanntschaft zwischen Israelis und Irakern aus allen Bereichen der irakischen Gesellschaft führen wird – Sunniten, Schiiten, Kurden und andere Bevölkerungsgruppen“, erklärt der Generaldirektor des Außenministeriums, Juval Rotem.

„Wachsendes Interesse der arabischen Welt an Israel“

Inhaltlich soll es etwa um die jüdische irakische Gemeinschaft in Israel gehen und um „Ähnlichkeiten zwischen israelischer und irakischer Kultur“. Die Seite sei eine Antwort auf das „wachsende Interesse, das die arabische Welt an Israel zeigt“, erklärt Rotem. Diese Plattform erlaube es, „das wahre Gesicht Israel zu zeigen, wie es zuvor nicht möglich war“.

Immer wieder gibt es über Facebook und andere soziale Plattformen Annäherungen und Initiativen – auch privater Natur – zwischen Israelis und Bewohnern von Ländern der arabischen und persischen Welt. So startete etwa 2012 der Tel Aviver Grafikdesigner Ronny Edry die Facebookseite „Israel loves Iran“ – Israel liebt den Iran. Das Credo der Bewegung lautete: „Iraner, wir werden niemals euer Land bombardieren. Wir lieben euch.“ Es folgten neue Friedensgruppen wie „Palestine loves Israel“ (Palästina liebt Israel).

Von: mab

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