WARSCHAU / JERUSALEM (inn) – Jetzt ist es offiziell: Israels Botschafter in Polen, Jacov Livne, ist nun endgültig im Amt. Bisher war er schon in Warschau, allerdings reichte Livne sein Beglaubigungsschreiben noch nicht beim polnischen Präsidenten, Andrzej Duda, ein. Dieser diplomatisch wichtige Akt wurde am Dienstag nachgeholt, nachdem der Streit zwischen den beiden Ländern geklärt wurde.
Mit dem Einreichen des Schreibens bekräftigten Duda und der israelische Präsident, Jitzchak Herzog, ihre Absicht, dass sie die Beziehungen normalisieren wollen. Schon vor einer Woche befürworteten sie in einem Telefonat diesen Schritt. Nun nimmt diese Vereinbarung Formen an. Auf Twitter schrieb Duda, es sei „Zeit, zu normalen Beziehungen zurückzukehren“.
Herzog wiederum nannte den Empfang Livnes bei Duda „einen ersten wichtigen Schritt zur Förderung der israelisch-polnischen Beziehungen“. Er hoffe, in Kürze auch das Beglaubigungsschreiben des neuen polnischen Botschafters in Israel zu erhalten, teilte er ebenfalls auf Twitter mit.
Polnisches Gesetz brachte Spannungen
Vor einem Jahr kam es wegen des polnischen Verjährungsgesetzes zu erheblichen diplomatischen Spannungen. Das Gesetz besagt, dass die Möglichkeit für Juden eingeschränkt wird, während des Holocaust verlorenes Eigentum zurückzuerhalten. Der damalige israelische Außenminister Jair Lapid (Jesch Atid) nannte die polnische Regierung daraufhin „antidemokratisch“. Im Gegenzug zog Polen seinen Botschafter aus Israel ab. (joh)