"Stabilität in der Region schließt die Fähigkeit der Palästinensischen Autonomiebehörde ein, ihre Gehälter zu zahlen", sagte Brigadegeneral Nitzan in dem Interview. "Wenn die Zahlungsfähigkeit der Palästinenser reduziert wird, nimmt die Sicherheit ab. Amerikanische Unterstützung ist für diese Angelegenheit maßgeblich."
Der israelische Kommandeur ging auch auf den jüngsten Anstieg der Gewalt im Westjordanland ein. Seit PA-Chef Mahmud Abbas den Antrag bei der UNO stellte, habe es deutlich mehr Vorfälle gegeben, bei denen Palästinenser Steine auf Israelis warfen. In einem Fall sei dadurch ein Autounfall verursacht worden, bei dem ein Vater und sein einjähriger Sohn starben. Militante Siedler wiederum hätten mehrere Moscheen in Brand gesteckt und eine große Fläche mit palästinensischen Oliven- und Feigenbäumen zerstört. Solche Taten bezeichnete er als "jüdischen Terror" und meinte: "Wir sollten mehr tun, um dem ein Ende zu setzen."
Die Rolle der israelischen Truppen in Judäa und Samaria müsse eingeschränkt werden, fügte Nitzan hinzu. "Wir können unsere Aufgabe nicht nur mit militärischen Mitteln erfüllen. Diplomatie und Wirtschaft sind maßgeblich." Dass die Regierung mit einem Rückzug zögere, könne er nach den Erfahrungen mit dem Gazastreifen nachvollziehen. Seit der Räumung der dortigen Siedlungen und dem Abzug der Truppen hat die Zahl der Raketenangriffe auf israelische Ziele deutlich zugenommen. Daraus müssten die Israelis eine Lehre ziehen, aber nicht alles eins zu eins übernehmen. Ein Rückzug sei denkbar, er würde aber umsichtige Abstimmungen erfordern, so der Kommandeur.