Dieser Artikel ist Teil einer Reihe anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Staates Israel. Kompakt stellen wir Ihnen darin verschiedene Aspekte eines vielfältigen Landes vor.
Israel ist immer für eine Erfindung gut. Das kleine Land hat eine der höchsten Dichten an Start-up-Unternehmen weltweit. Die Tropfbewässerung kommt ebenso aus dem jüdischen Staat wie der USB-Stick. Aber es gibt auch Entdeckungen, die weniger bekannt sind.
Das israelische Unternehmen Watergen etwa hat ein Gerät hergestellt, das Wasser durch Abkühlung aus der natürlichen Luftfeuchtigkeit gewinnt. Mehrere Reinigungsverfahren und ein Mineralisierungsprozess folgen. Der Typ „Gen-M“ kann bis zu 800 Liter Wasser pro Tag produzieren. Der Generator arbeitet mit Strom, er ist mit Sonnenkollektoren ausgestattet.
Von solcher Technologie profitieren nicht nur Menschen in Israel. Auch international trifft sie auf Anerkennung. Und die Firma hat mehrere Geräte für Krankenhäuser im Gazastreifen zur Verfügung gestellt. Das dortige Pilotprojekt begann Anfang 2020. Dabei arbeiteten Watergen, das israelische Arava-Institut für Umweltstudien, die palästinensische Organisation Damour, die sich für die Entwicklung der Gemeinden einsetzt, und die Stadt Abasan al-Kabira zusammen. Dort befindet sich das erste Krankenhaus im Gazastreifen, das mit einem solchen Gerät aus Israel ausgestattet wurde.
Keine Angst haben vor den dunklen Seiten des Internets
Im Jahr 1993 gründete Gil Schwed mit zwei Freunden in einer Wohnung in Ramat Gan bei Tel Aviv das Unternehmen „Checkpoint Software Technologies“. Er wollte Wege entwickeln, um Informationen zu schützen. Bereits im Wehrdienst hatte sich der damals 25-Jährige mit Datenschutz befasst. Viele bringen die Erfindung der Firewall mit dem Israeli in Verbindung – einer „Brandmauer” (an Sacharja 2,9 angelehnt), die den Datenfluss zwischen internem und externem Netzwerk kontrolliert. Drei Jahre nach der Gründung wurde das Start-up an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet.
Das „Handelsblatt“ schrieb 2018 über Schweds Erfolgsgeschichte. Es zitiert den Firmengründer mit den Worten: „Meine Idee war es, dass Menschen die Vorteile des Internets nutzen können, ohne Angst vor seinen dunklen Seiten haben zu müssen.” So habe er auch „ein System entwickelt, das erkennt, wenn Handys mit Schadsoftware ins Haus kommen“ – auch seinen Kindern zuliebe.
Wissenschaftliche Forschung hat in Israel allgemein einen hohen Stellenwert. Davon zeugen Einrichtungen wie die Hebräische Universität Jerusalem, das Weizmann-Institut in Rechovot oder die Technische Hochschule (Technion) in Haifa. Die rege Forschungstätigkeit stößt auf internationale Anerkennung: Zwischen 2004 und 2013 erhielten sechs Israelis einen Chemie-Nobelpreis. Hinzu kommen zwei Preisträger im Bereich der Wirtschaftswissenschaften.
Israelische Nobelpreisträger
Chemie
Aaron Ciechanover, 2004
Avram Hershko, 2004
Ada Yonath, 2009
Dan Shechtman, 2011
Michael Levitt, 2013
Arieh Warshel, 2013
Wirtschaftswissenschaften
Daniel Kahneman, 2002
Robert Aumann, 2005
4 Antworten
Sehr interessant, die Zusammenarbeit von Watergen, dem Arava Institut für Umweltstudien und
die palästinensische Organisation Damour sowie der Stadt Abasan Al-Kabira im Gazastreifen.
Solche Dinge stimmen doch Positiv.
@Redaktion: Herzlichen Dank für den Artikel.
„Wasser aus der Luft“, wie Watergen es erfreulicherweise marktfähig machte, steht eine glorreiche Zukunft bevor mit der Vermarktung jener Methode, welche zunächst mit Wasser die Luft befeuchtete. Es ist eine Kopie der Naturmethode, welche salziges Meerwasser zu Süßwasserregen werden lässt. Die Kosten für Pumpen und Strahlrohre inkl. Betriebskosten belaufen sich überschlagsmäßig auf unter 5 Cent pro Tonne verdunstetes Wasser bei großflächiger Anwendung und Jahreskapazität von rund 25 Milliarden Tonnen für die Halbinsel Sinai.
Ein Mal mehr tikun olam, Weltverbesserung!
Herzlichen Dank an die Redaktion!