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Israelischer Ausbau in Hebron genehmigt

Nach mehr als einem Jahrzehnt erlauben israelische Behörden Juden, in Hebron zu bauen. Konkrete Pläne gibt es jedoch noch nicht. Palästinenser kündigen Widerstand auf internationaler Ebene an.
Juden dürfen in einem kleinen Bereich in Hebron wieder bauen
HEBRON (inn) – Israelische Wohnbereiche in Hebron können nach mehr als einem Jahrzehnt des Baustopps erweitert werden. Das hat der zuständige Koordinator für Regierungsaktivitäten in den Palästinensergebieten (COGAT) bestätigt. Demnach liegt eine Genehmigung vor, Gebäude zu bauen. Auf dem infrage kommenden Gebiet neben dem jüdischen Wohnbereich Beit Romano befindet sich ein Militärposten. Ein Sprecher der jüdischen Gemeinschaft in Hebron, Jischai Fleischer, begrüßte den Schritt als „gute Nachricht“. In Hebron leben etwa 1.000 Juden in geschützten Enklaven umgeben von 200.000 Palästinensern. In der Vergangenheit ist es oft zu Spannungen zwischen beiden Volksgruppen gekommen. Hebron und Umgebung galten in der jüngsten Gewaltwelle gegen Israelis als Hochburg des Terrors.

Eine Frage der Geschichte

Palästinenser kritisierten die Genehmigung. Das palästinensische Außenministerium warf Israel vor, Hebron „jüdischer“ machen zu wollen. Es kündigte an, die Sache vor den israelischen Obersten Gerichtshof, die Vereinten Nationen und internationale Gerichte zu bringen. „Wir betonen die Dringlichkeit schneller Schritte, um die Umsetzung des neuen Siedlungsplans zu verhindern.“ Die siedlungskritische Organisation „Peace Now“ warf Israel vor, das Recht zu beugen. Es sei verboten, Land für militärische Zwecke einzunehmen, und es dann für Siedlungen zu verwenden. Ein Sprecher der Siedler in Hebron, Noam Arnon, hält dem entgegen. „Das Land kannte man schon immer als jüdischen Besitz“, sagte er laut der israelischen Tageszeitung „Ha‘aretz“. Dies gelte bereits für die Zeit vor der Gründung des Staates Israels im Jahr 1948. Laut „Ha‘aretz“ hat das Verteidigungsministerium bereits mit der Planung von Wohneinheiten begonnen. Die Pläne befinden sich demnach jedoch in einem frühen Stadium; Genehmigungen dafür liegen noch nicht vor. Zudem handele es sich um einen geringen Umfang: Nur „eine Handvoll“ Wohneinheiten seien anvisiert. (df)

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