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Israelische Studenten wollen auf Campussen wählen

BE‘ER SCHEVA (inn) – Etwa 4.000 israelische Studenten haben eine Petition unterzeichnet, die bei den Wahlen am 22. Januar Möglichkeiten zur Stimmabgabe auf den Campussen der Universitäten fordert. Auch, wenn der Studienort nicht der Erstwohnsitz ist. Laut Gesetz dürfen Israelis nur in ihrer Heimatstadt wählen gehen.
Israelische Studenten wollen Wahlstationen an den Universitäten. (Im Bild: Campus der Universität Tel Aviv)

„An meiner Hochschule, der Ben-Gurion-Universität, ist es vermutlich der extremste Fall, weil so viele der Studenten aus nördlicheren Gegenden oder der Mitte Israels stammen. Nicht wirklich viele kommen aus Be‘er Scheva“, sagte Or Harpas, Initiator der Petition und Politik-Student in Be‘er Scheva. Viele seiner Kommilitonen hätten keine Zeit, für die Stimmabgabe in ihre Heimatstadt zu reisen, da die Wahlen nur einige Tage vor den Abschlussprüfungen des Semesters lägen, erklärte Harpas gegenüber der israelischen Tageszeitung „Jerusalem Post“.
„Das bedeutet, ein großer Teil der Bevölkerung wird nicht wählen. Ich denke, in einem demokratischen Land braucht es einen gleichberechtigten Zugang zu den Wahllisten“, erklärte der Student. In Europa könne von jedem Ort aus die Stimme abgegeben werden. Das System in Israel sei dagegen „altmodisch“. Das Zentrale Wahlkomitee gebe zwar die Möglichkeit des kostenlosen Transports vom Campus der Universitäten aus. Das mache die Heimreise aber nicht einfacher, sagte Harpas. Die Kosten seien nicht das Problem, sondern die fehlende Zeit.
Die etwa 4.000 Unterschriften unter Harpas‘ Petition gehören Studierenden aus ganz Israel. So sind Studenten der Universitäten in Tel Aviv, Jerusalem und Haifa darunter.
Bereits im vergangenen Monat hatte sich die nationale Studentenorganisation mit demselben Anliegen an das Zentrale Wahlkomitee gewandt, berichtet die „Jerusalem Post“. Es gebe etwa 300.000 Studenten in Israel, die an 67 verschiedenen Hochschulen im Land studierten. „Trotz ihres starken sozialen und politischen Engagements sind sie am Tag der Wahlen vielen logistischen Schwierigkeiten ausgesetzt“, heißt es in dem Schreiben. Alle müssten in ihr Elternhaus zurückkehren, um wählen zu können, weil viele ihre Heimatadresse während der Zeit des Studiums beibehielten.
Das Zentrale Wahlkomitee antwortete mit dem Hinweis, dass Wahlstationen auf Campussen eine Änderung des Gesetzes bedeuten würden. Besonders so kurz vor den Wahlen sei das nur schwer durchführbar.

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