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Israelische Stadt verklagt Google

KIRIJAT JAM (inn) - Die nordisraelische Küstenstadt Kirijat Jam geht wegen Verleumdung gerichtlich gegen die Internetsuchmaschine Google vor. Der Grund: Im Satellitenatlas "Google Earth" heißt es, die Stadt sei auf den Ruinen einer arabischen Ortschaft vom israelischen Unabhängigkeitskrieg 1948/49 erbaut worden. Dies wird von den Israelis in Kirijat Jam bestritten.

Die Stadt nördlich von Haifa hat 40.000 Einwohner. Laut der Zeitung „Ha´aretz“ behauptet der Palästinenser Thameen Darby in einem Eintrag in „Google Earth“, an ihrer Stelle habe sich einst das Dorf Ghawarina befunden. Der 30-jährige Arzt aus Dschenin im Westjordanland fügte hinzu, seine Mutter habe zu den Flüchtlingen aus dem Nachbarort Balad al-Scheich gehört.Mit seinen Beiträge für den Satellitenatlas unterstütze er die „Nakba“ („Katastrophe“) – so wird die israelische Staatsgründung bei Arabern genannt.

„Soviel ich weiß, war der arabische Ort Ghawarina an der abgebildeten Stelle“, sagte Darby der Nachrichtenagentur AP. Möglicherweise habe er allerdings nicht den genauen Ort markiert. „Wenn durch verlässliche Quellen bewiesen wird, dass es falsch ist, werde ich die Bezeichnung schnell ändern.“ Auf Darbys Webseite wird Ghawarina mit dem heutigen Kirijat Jam gleichgesetzt. Andernorts wird die zerstörte Ortschaft hingegen südlich von Haifa vermutet, wo sich heute das arabische Dorf Dschisr al-Sarka befindet.

Ein Sprecher von Google sagte bezüglich der Beschwerde, der Internetatlas berufe sich auf Inhalte, die von Usern beigetragen würden. Die Inhalte spiegelten wider, was die Internetnutzer beisteuerten, nicht, was Google für korrekt halte. Die kommentierte Landkarte sei nicht illegal, und der Anbieter wolle solche Einsendungen nicht herausnehmen.

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