Bei der Kundgebung vor der Residenz des israelischen Präsidenten war auch die Ehefrau des Inhaftierten, Esther Pollard, zugegen. Sie versprach den Demonstranten, ihren Mann schnell über die große Zahl derjenigen zu informieren, die seine Freilassung forderten. „Unser Ziel ist es nicht, eine sehr schmerzliche Episode in unserer Geschichte und der von Amerika zu rechtfertigen“, sagte sie laut des Nachrichtenportals „Arutz Scheva“. Auch gehe es nicht um Ausreden. „Jonathan und ich bitten um nichts außer Mitleid und Gnade.“
Die Fraktionsvorsitzende der Partei HaBait HaJehudi, Ajelet Schaked, forderte Peres auf, „alles zu tun, was er kann, um Obamas Herz zu erweichen und ihn zu überzeugen, Jonathan Pollard zu begnadigen. Hoffentlich wird dies das letzte Pessachfest sein, an dem Jonathan in seiner Zelle ist“.
Eine Online-Petition für die Freilassung haben bislang mehr als 200.000 Menschen unterschrieben. Obama, der am Mittwoch in Israel eingetroffen ist, hatte den Antrag bereits vor seinem Besuch abgelehnt.
Der jüdisch-amerikanische Mitarbeiter des Geheimdienstes der US-Marine war 1985 unter dem Vorwurf verhaftet worden, militärische Geheimnisse an Israel weitergegeben zu haben. Er ist zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt worden. Erst 1998 hatte Israel offiziell eingeräumt, dass Pollard für den jüdischen Staat spioniert habe. Der Häftling hatte dies im Prozess bereits gestanden.
