JERUSALEM (inn) – Die israelische Schauspielerin Gila Almagor hat die Israelis dazu aufgerufen, sich nicht von Rachegefühlen leiten zu lassen. Sie sprach am Dienstagabend anlässlich der Verleihung der diesjährigen Israel-Preise.
„Ich habe meinen Vater nicht kennen gelernt“, sagte Almagor bei ihrer Ansprache im Namen der Preisträger. „Er wurde vier Monate vor meiner Geburt von einem arabischen Heckenschützen ermordet. Niemals hat er meine Hand gehalten oder zu mir gesagt: ‚mein Kind‘. Aber ich habe mich dazu erzogen, nicht zu hassen und keinen Wunsch nach Rache zu haben.“ Es sei immer ihre Überzeugung gewesen, dass Kinder niemals ihren Vater durch Hass und Krieg verlieren dürften.
Almagor, die den Preis in der Kategorie Film erhielt, war von den anderen Israel-Preisträgern beauftragt worden, die Rede zu halten, berichtet der Informationsdienst „Walla“.
Die Mutter der Schauspielerin, eine Holocaust-Überlebende, hatte den Tod ihres Mannes seelisch nicht verkraftet. Von ihren Schwierigkeiten mit der psychischen Erkrankung ihrer Mutter berichtet sie in dem Jugendbuch „Der Sommer von Aviha“. Die Handlung wurde 1988 verfilmt – Almagor spielte ihre eigene Mutter.