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Israelische Regierung: Iran betreibt „Umwelt-Terrorismus“

Für die israelische Regierung steht fest, dass der Iran an der Ölverschmutzung an der Küste Schuld hat. Die Sicherheitsbehörden geben sich noch skeptisch.
Die Küste Israels ist mit Ölklumpen verschmutzt – eine Reinigung ist aufwändig

JERUSALEM (inn) – Die israelische Umweltministerin Gila Gamliel hat am Mittwoch einen libyschen Rohöltanker für die Umweltkatastrophe an der israelischen Küste verantwortlich gemacht. Sie sprach in diesem Zusammenhang von „Umwelt-Terrorismus“, der vom Iran ausgegangen sei. Für eine iranische Urheberschaft gebe es zwar keine handfesten Beweise, aber starke Indizien.

Nach Darstellung der Likud-Politikerin handelt es sich bei dem Tanker um die „Emerald“, die unter der Flagge Panamas fährt. Dieser habe Öl vom Iran nach Syrien transportiert. Am 1. und 2. Februar habe er 50 Kilometer vor der israelischen Küste, in israelischen Gewässern, den Radarmelder abgeschaltet. Dort sei das Öl ins Meer gelangt. Der Tanker sei dann weiter nach Syrien gefahren und befinde sich inzwischen wieder an der Küste des Iran.

Gamliel kündigte auf einer Pressekonferenz an, Schadenersatzforderungen zu stellen für Schäden an „Gesundheit, Natur, Tier- und Pflanzenwelt“. Dafür wende sich Israel an den Schiffsversicherer sowie an den Internationalen Fonds für Ölverschmutzung, der von der UN-Behörde für Internationale Seeschifffahrt verwaltet wird.

Skepsis bei Sicherheitsbehörden

Israelische Medien betonten indes, im israelischen Sicherheitsapparat gebe es noch Zweifel an der Bewertung des Umweltministeriums. Für den Fernsehsender „Kanal 13“ ist es bezeichnend, dass weder der Auslandsgeheimdienst Mossad noch andere Sicherheitseinrichtungen bei dieser Darstellung eingebunden waren. Ein ungenannter Vertreter des Sicherheitsapparates sagte dem Sender „Kan“, der Iran sei allem Anschein nach nicht direkt involviert gewesen.

In Israel waren tausende Freiwillige aufgerufen worden, den Dreck aus dem Sand der Küste einzusammeln und mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen zu entsorgen. Über die bislang entstandenen Kosten dieser Aktion wurde nichts bekannt. Bis ein Besuch am Strand oder ein Bad im Meer möglich ist, wird es wohl noch mehrere Wochen dauern. Die Aufräumarbeiten sind noch längst nicht abgeschlossen.

Einen ersten Hinweis auf die Katastrophe hatte es am 18. Februar gegeben, als ein mit Öl verschmutzter toter Wal an die Küste geschwemmt wurde. In den Tagen darauf wurde das Ausmaß deutlich: Über eine Länge von 160 Kilometern ist die Küste mit Ölklumpen verschmutzt, zahlreiche Meerestiere sind verendet. Von der Katastrophe betroffen ist auch der Libanon.

Von: df / uws

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