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Israelische Museen bringen Meisterwerke in Sicherheit

TEL AVIV / ASCHDOD (inn) – Die Kunstmuseen in Tel Aviv und in Aschdod haben mehrere ihrer bedeutendsten Kunstwerke in unterirdisch liegende Safes gebracht. Wegen des aktuellen Raketenbeschusses aus dem Gazastreifen wollen sie die Werke schützen. Die meisten Ausstellungsstücke sind Leihgaben privater Sammler und internationaler Institutionen.
Israelische Museen haben Leihgaben in ihren Tresoren in Sicherheit gebracht.

Wie die Netzzeitung „Times of Israel“ berichtet, hat das Kunstmuseum in Tel Aviv 200 Werke in seinen raketensicheren Tresor gebracht, der die Ausmaße eines Hörsaals hat. Unter diesen Werken sind auch 100 Gemälde des flämischen Renaissancemeisters Pieter Brueghel. Der Kurator und Chefkonservator Doron J. Lurie sagte: „Selbst wenn die Wahrscheinlichkeit einer Zerstörung gering ist, gehen wir kein Risiko ein. Wir beschützen sie wie unsere Kinder.“
Bisher hatten die meisten der führenden israelischen Museen im Herzen des Landes keinen Grund, ihre Ausstellungsstücke wegzuschließen, da sie nicht in der Reichweite der traditionellen Raketen liegen. Das einzige Mal, dass Tel Aviver Museen ihre Tresore benutzen mussten, war im Golfkrieg 1991, als irakische Scud-Raketen in die Küstenstadt einschlugen.
In der Stadt Aschdod wurden am Sonntag 15 Werke des führenden zeitgenössischen israelischen Künstlers Tsibi Geva im vier Stockwerke unter der Erde liegenden Tresor in Sicherheit gebracht. Es ist das erste Mal, dass das Museum von Aschdod seine Kunst verstecken muss, seit es 2003 eröffnet wurde. Durch die Nähe zum Gazastreifen sind schon mehrere Raketen in der Stadt detoniert, so dass es ein logischer Schritt für die Verantwortlichen war.
Museumssprecherin: „Wir geraten nicht in Panik“
Nicht alle Museen haben den gleichen Grad der Besorgnis um ihre Wertgegenstände. Das „Eretz Israel Museum“ in Tel Aviv stellt Antiquitäten aus dem Nahen Osten und andere Kunst aus. Die Mitarbeiter haben ihre Ausstellung nicht in einen Sicherheitsraum gebracht. „Wir geraten nicht in Panik und nehmen unsere Sachen nicht aus den gläsernen Schaukästen weg“, sagte die Museumssprecherin Miri Zedaka laut der Netzzeitung „Times of Israel“.
Im „Israel Museum“ sind trotz des Raketenbeschusses auf Tel Aviv keine zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen erlassen worden, um die kulturellen Besitztümer des Landes zu beschützen. Museumsdirektor James Snyder sagte: „Das Geschäft geht weiter wie bisher.“
Lenny Wolf, ein prominenter Antiquitätenhändler aus Jerusalem, hat seine wertvollen Objekte nicht aus dem Bankschließfach geholt und in Sicherheit gebracht. Er ist der Auffassung, dass es Wichtigeres gebe „als ein bisschen Keramik“. Er habe mehr Angst um seine Familie und sich selbst.
Kunstartefakte in israelischen Museen sind Leihgaben
Trotz Sicherheitsbedenken, Unruhen und Kriegen in der Vergangenheit Israels sind die meisten der wichtigsten Meisterwerke in den nationalen Museen Leihgaben aus internationalen Institutionen und privaten Sammlungen. Die meisten Arbeiten, die in Tel Aviv und in Aschdod in die Tresore gebracht wurden, sind eben diese geliehenen Werke. Dazu zählen das wichtigste jüdische Gemälde des polnischen Künstlers Maurycy Gottlieb, „Jüdisches Beten in der Synagoge von Jom Kippur“, und das Bild von Pieter Brueghel dem Älteren „Die Auferstehung Christi“.
Da Tel Aviv als eine der sichersten israelischen Städte gilt, dürfen Staatsbürger aus Südisrael umsonst in das Museum, um von ihren gefährlicheren Wohnorten wegzukommen. Alle anderen Besucher bekommen einen ermäßigten Eintritt als Entschädigung für die 200 kahlen Flecken an der Wand.

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