Israels größte Menschenrechtsgruppe, die „Vereinigung für Bürgerrechte in Israel“, sieht eine zunehmende Diskriminierung von Minderheiten sowie vermehrte Verletzungen der Menschenrechte im Land. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Jahresbericht der Gruppe hervor.
Der Negativtrend habe mit dem Gaza-Konflikt im Sommer 2014 begonnen und sich mit Beginn der jüngsten Terrorwelle im September weiter verschlechtert. Es gebe vermehrt Verletzungen der persönlichen Sicherheit und der Meinungsfreiheit, kritisiert ACRI laut der Onlinezeitung „Times of Israel“. Die Sicherheitskräfte wendeten oft tödliche Gewalt gegen palästinensische Angreifer an, ohne dies wirklich zu müssen, bemängelt die Organisation. Zudem habe die Anwendung der Verwaltungshaft deutlich zugenommen. Dieses Verfahren lässt eine sechsmonatige Inhaftierung ohne Anklage zu. Der Haftzeitraum kann dabei verlängert werden. ACRI bezeichnet die Verwaltungshaft als „illegale Alternative zu ordentlichen Strafverfahren“.
Auch die befristete Verbannung aus dem Westjordanland oder aus Jerusalem käme vermehrt zum Einsatz. Hiervon seien gleichermaßen Palästinenser und extremistische Juden betroffen.