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Israelische Judokas bei Grand Slam in Abu Dhabi

Noch immer ist es etwas Besonderes, wenn israelische Sportler an einem Wettkampf in den Vereinigten Arabischen Emiraten teilnehmen. Die Judokas dürfen dieses Mal sogar ihre nationalen Symbole zeigen – der Weltverband wertet das als „historisch“.
Das soll diesmal anders werden: Bei der Siegerehrung für Tal Flicker wurde 2017 noch statt der israelischen die Fahne des Internationalen Judoverbandes gehisst.

ABU DHABI (inn) – Elf israelische Judokas sind am Mittwochmorgen zum Grand-Slam-Turnier nach Abu Dhabi aufgebrochen. Diesmal dürfen sie dort ihre nationalen Symbole zeigen – das war in den vergangenen zwei Jahren nicht möglich. Doch der Weltjudoverband (IJF) hat ein Einlenken der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) erwirkt.

Wegen der Diskriminierung der israelischen Athleten hatte der IJF das Turnier zunächst abgesagt. Bei den früheren Wettkämpfen mussten sie mit einem neutralen Schriftzug des Weltverbandes auf dem Trikot antreten. Als der Israeli Tal Flicker Gold gewann, erklang bei der Siegerehrung nicht die Nationalhymne, auch die israelische Flagge war nicht zu sehen. Kulturministerin Miri Regev appellierte daraufhin an den IJF und traf sich mehrere Male mit Präsident Marius Vizer – mit Erfolg.

Weltverband: „Historische Entscheidung“

Unter der Überschrift „Israelis willkommen beim Judo-Grand-Slam von Abu Dhabi“ verkündete der Verband Anfang September, dass das abgesagte Turnier nun doch stattfinden könne: „Der Internationale Judoverband freut sich, bekanntzugeben, dass der Judoverband der Vereinigten Arabischen Emirate infolge der Absage des Grand Prix von Tunis und des Grand Slam von Abu Dhabi am 2. September 2018 in einem offiziellen Brief an den IJF bestätigt hat, dass alle Nationen, die am Grand Slam von Abu Dhabi teilnehmen, dies unter gleichen Bedingungen tun. Die historische Entscheidung wird es also allen Nationen ermöglichen, ihre nationalen Symbole und ihre Nationalhymne zu zeigen, Israel eingeschlossen.“

Der IJF lobte „die Bemühungen des Judoverbandes der VAE ebenso wie das Fair-Play und die gegenseitige Freundschaft und den Respekt der VAE-Behörden“. Dies sei ein „riesiger Schritt vorwärts beim Erlangen und Fördern friedlicher Beziehungen zwischen allen Nationen der Welt“. Der Verband sei dem Kampf gegen Diskriminierung im Sport verpflichtet. Weiter hieß es: „Folgerichtig nimmt der Internationale Judoverband hiermit den Grand Slam von Abu Dhabi wieder in den IJF-Kalender auf.“

Da es keine direkten Flüge von Israel nach Abu Dhabi gibt, steigen die Athleten in Jordanien um, schreibt die Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Unter den elf Sportlern sind fünf Frauen. Der prominenteste Judoka im Kader ist Ori Sasson, der 2016 in Rio de Janeiro Bronze bei den Olympischen Spielen gewann.

Das Turnier in Abu Dhabi findet vom 27. bis zum 29. Oktober statt. Insgesamt 372 Athleten aus 64 Nationen nehmen daran teil. Sie können dort auch Punkte sammeln für die Qualifikation zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio.

Von: eh

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