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Israelische Gesandtschaft besucht jüdische Konvertiten

In Entebbe gedenkt der Bruder des israelischen Premierministers an die tödliche Geiselbefreiung vor fast 43 Jahren. Der eigentliche Zweck der Reise gilt allerdings einer Gemeinschaft, die zum Judentum übergetreten ist.
Seit 100 Jahren hält die Gemeinschaft der Abayudaya die jüdischen Gebräuche ein

ENTEBBE / KAMPALA (inn) – Der Bruder des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, Iddo Netanjahu, hat sich auf eine besondere Reise nach Uganda begeben: Auf dem alten Flughafen von Entebbe sprach er erstmals das Kaddisch-Gebet im Gedenken an seinen anderen Bruder, Jonathan Netanjahu. Dieser war dort 1976 getötet worden, als ein israelisches Einsatzkommando Geiseln aus einer Air-France-Maschine befreien wollte. Diese „Operation Entebbe“ wurde später ihm zu Ehren in „Operation Jonathan“ umbenannt.

Der Flughafen wird heute nur noch vom ugandischen Militär und der UNO genutzt. Beide hatten eingewilligt, ihn für die Gedenkzeremonie öffnen. Dabei nahm Iddo Netanjahu auch Bezug auf die Abayudaya, die im Uganda zum Judentum konvertiert sind: „In aller Welt ist es nicht leicht, Jude zu sein, auch nicht in Israel“, sagte er. „Es erfordert großen Mut, sich zu entscheiden, ein Teil des jüdischen Volkes zu sein – und die Gemeinschaft der Abayudaya hat ihn.“

Jüdisches Zentrum eingeweiht

Iddo Netanjahu war Teil einer Gesandtschaft, die in der Hauptstadt Kampala ein Jugendzentrum für Abayudaya eröffnen wollte. Das Gebäude wurde nach Joni Netanjahu benannt, berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ am Dienstag. Träger ist die Zionistische Weltorganisation (WZO).

Die Leiterin der Abteilung für Diaspora-Aktivitäten bei der WZO, Gusti Jehoschua Braverman, war bei der Einweihung zugegen. „Nach einer bewegenden Fahrt durch die Dörfer der Abayudaya bin ich noch mehr davon überzeugt, dass das, was wir heute hier tun, richtig und wichtig ist“, betonte sie während der Feier. „Das Herz und das Zuhause der Abteilung für Diaspora-Aktivitäten in der Zionistischen Weltorganisation sind offen für alle Juden der Welt, gleich welcher Hautfarbe, Sprache oder religiösen Strömung.“

Zudem waren die Israelis zu einem feierlichen Frühstück anlässlich des 71-jährigen Bestehens des Staates Israel eingeladen. Die Bildungsministerin und Ehefrau des ugandischen Präsidenten, Janet Museveni, nahm ebenfalls daran teil. Zu dem Festessen gehörte ein feierliches Gebet für Jerusalem und Israel.

Das Wort Abayudaya bedeutet „Leute von Juda“. Die Gemeinschaft wurde 1919 vom Krieger Semei Kagungulu gegründet. Sie nahmen den jüdischen Glauben an. Viele junge Mitglieder leben und arbeiten in Kampala, unter anderem in den Bereichen Erziehung, Medizin, Justiz und Finanzen. Das neue „Beit HaAm“ (Volkshaus) soll ihnen die Mögilchkeit geben, die Verbindung zum Judentum und zueinander zu wahren. Die Gemeinschaft hat insgesamt etwa 1.400 Mitglieder.

Von: eh

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