JERUSALEM (inn) – Im laufenden Jahr sind mehr Investitionen in israelische Firmen geflossen als je zuvor. Laut einem Bericht der israelischen Organisation „Start-up Nation Central“ könnte sich die Summe bis Ende 2020 auf mehr als 10 Milliarden US-Dollar belaufen. Bereits jetzt sind 9,5 Milliarden eingegangen. Das sind 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Gegenüber 2014 hat sich der Kapitalzufluss verdreifacht.
Die Entwicklung steht im Gegensatz zum weltweiten Trend. Im Jahr der Corona-Krise sind die Investitionen global um 4 Prozent gesunken. Nur die USA verzeichnen einen Zuwachs von 5 Prozent und Europa von 1 Prozent. In Asien sind die Investitionen um 15 Prozent zurückgegangen, in Südamerika um 21 Prozent.
Israelische Technologie ist gefragt
Der Geschäftsführer von „Start-up Nation Central“, Eugen Kandel, erklärt: „Die beeindruckenden Investitionszahlen sind bemerkenswert in der Zeit einer gobalen Krise. Sie zeigen das Vertrauen von Investoren in die reifende Start-up-Nation.“ Die guten Daten hingen wahrscheinlich zusammen mit der weltweiten Nachfrage nach israelischer Technologie, einer schnellen Anpassungsfähigkeit der israelischen Industrie sowie mit Israels Ruf als Technologiezentrum.
Kandel warnte jedoch, dass die Start-up-Gründungen zuletzt rückläufig seien. Die Entwicklung müsse beobachtet werden, damit Israel auch im kommenden Jahrzehnt seine Position halten könne.
Als Beispiele für israelische Technologie, die besonders in der Corona-Krise nachgefragt wird, nennt „Start-up Nation Central“ den medizinischen Beratungsservice mittels künstlicher Intelligenz, K-Health, die Anwendung für das Online-Lernen von Class.me und Telemedizin-Geräte von Tyto Care.
Von: tk