TAIBE (inn) – Mahmud Darwisch stammt zwar aus Galiläa, gilt aber als der palästinensische Nationaldichter. Vor acht Jahren verstarb er in den USA und wurde in Ramallah beigesetzt. Nun hat ihn die arabisch-israelische Ortschaft Taibe südöstlich von Netanja in besonderer Weise geehrt – die Hauptstraße trägt seit dem gestrigen Donnerstag seinen Namen.
Bürgermeister Schuaa Massarwa Mansur sagte bei der Zeremonie laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“: „Der Dichter Darwisch ist eine symbolische nationale Ikone, und es ist uns eine Ehre. Die Benennung der Straße nach seinem Namen ist ein Zeichen der Würdigung zur Wahrung seines Erbes und der Verewigung seiner Erinnerung.“ Darwisch sei „der Dichter der Liebe, der Toleranz und der Geduld“. Die Benennung der Straße gehöre zu den wichtigsten Projekten seiner bisherigen Amtszeit.
Der stellvertretende Knessetpräsident Ahmad Tibi bezeichnete Darwisch als „nationalen und internationalen Dichter“. Er sei sein Freund gewesen. Auch wenn der Zeitpunkt zufällig sei, handele es sich um eine gute Antwort auf diejenigen, die einen Vergleich zwischen Darwisch und Adolf Hitler gezogen hätten. „Es ist eine Ironie des Schicksals, dass ein Mensch mit faschistischen Werten Darwisch, einen Mann der Werte Freiheit und Liebe, mit Hitler und dessen Stellvertreter vergleicht.“