Suche
Close this search box.

Israelis verklagen „Al-Dschasira“

NEW YORK (inn) - Dutzende Israelis haben den pan-arabischen Fernsehsender "Al-Dschasira" wegen dessen Berichterstattung während des Zweiten Libanonkrieges verklagt. Sie werfen dem Sender vor, mit seinen Nachrichten der schiitischen Hisbollah geholfen zu haben.

Die Klage wurde am Montag von 91 Israelis bei einem Gericht in New York eingereicht. Die Kläger sind Zivilisten, die während des Krieges verletzt wurden, oder Angehörige von Todesopfern. Laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ fordern sie 1,2 Milliarden Dollar Schadenersatz von dem Fernsehsender.

„Al-Dschasira“ habe die israelische Zensur umgangen und absichtlich präzise über die Schauplätze von Raketenangriffen aus dem Libanon berichtet. Damit habe er es der Hisbollah ermöglicht, die Angriffsziele für den Beschuss exakter zu bestimmen. Ohne diese Berichterstattung wäre die Hisbollah nicht in der Lage gewesen, ihre Angriffe so treffsicher auf israelische Städte zu richten, heißt es weiter.

Das israelische Militär hatte den Medien verboten, über die Einschlagsorte zu berichten. Mehrmals hatte die israelische Polizei Mitarbeiter von „Al-Dschasira“ verhaftet, weil diese sich dem Verbot widersetzt hatten. Allerdings waren damals keine Klagen gegen die Journalisten erhoben worden.

Bislang hat sich „Al-Dschasira“, der seinen Hauptsitz in Katar hat, zu der Anklage nicht geäußert.

Während des Krieges im Sommer 2006 hatte die Hisbollah mehr als 4.000 Raketen auf Israel abgefeuert. Die Kämpfe kosteten 159 Israelis und etwa 1.200 Libanesen das Leben.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen